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Blutdruckmessung

Laute Umgebung beeinflusst Messwert praktisch nicht

Blutdruckmessungen sollten idealerweise in ruhiger Umgebung erfolgen – so die Empfehlung diverser Fachgesellschaften und Leitlinien. Eine Studie aus den USA deutet nun aber an, dass die Umgebungslautstärke die Messergebnisse nur minimal beeinflusst.
Laura Rudolph
04.03.2025  14:00 Uhr

Um verlässliche Werte zu erhalten, empfehlen nationale und internationale Leitlinien, den Blutdruck drei Mal hintereinander zu messen, jeweils nach einer kurzen Ruhepause. Ein ruhiger Messort soll Stress reduzieren, der den Blutdruck kurzfristig erhöhen kann, und gleichbleibende Bedingungen bei jeder Einzelmessung sicherstellen. Der erste Wert wird anschließend verworfen; aus dem zweiten und dritten wird ein Mittelwert gebildet.

Wie eine kürzlich im Fachjournal »Annals of Internal Medicine« veröffentlichte randomisierte Crossover-Studie nun nahelegt, beeinflussen die Umgebung und die Lautstärke die Ergebnisse der Blutdruckkontrolle jedoch nur minimal. Für seine Untersuchung hat ein Team um Dr. Junichi Ishigami von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore bei 108 Personen den Blutdruck in verschiedenen Umgebungen gemessen – und dabei maximale Unterschiede von weniger als 2 mmHg festgestellt.

Die Forschenden ermittelten den Blutdruck unter drei Bedingungen: in einem ruhigen Universitätsbüro (Lautstärke: 37 Dezibel, vergleichbar mit einem leisen Gespräch) sowie auf einem belebten Wochenmarkt mit und ohne Ohrstöpsel (74 Dezibel, vergleichbar mit Straßenverkehr). Die Reihenfolge der Settings erfolgte zufällig. Die Probanden waren im Schnitt 56 Jahre alt. 45 Prozent hatten vor Studienbeginn einen systolischen Blutdruck von 130 mmHg oder höher.

Minimale Blutdruckunterschiede

Im Universitätsbüro wurde unter allen Teilnehmern ein mittlerer systolischer Blutdruck von 128,9 mmHg ermittelt. Auf dem Wochenmarkt betrugen die Durchschnittswerte ohne Ohrstöpsel 128,3 mmHg und mit Ohrstöpseln 129,0 mmHg. Demnach waren die Messergebnisse auf dem »lauten« Wochenmarkt sogar durchschnittlich um 0,6 mmHg geringer als im ruhigen Messraum. Vergleicht man die leiseren Settings Messraum und Wochenmarkt plus Ohrstöpsel miteinander, ergibt sich eine Differenz von 1,0 mmHg.

Beim diastolischen Blutdruck ergaben sich Mittelwerte von 74,2 mmHg (Büro), 75,9 mmHg (Wochenmarkt, ohne Ohrstöpsel) und 75,7 mmHg (Wochenmarkt, mit Ohrstöpsel). Dies entspricht einer durchschnittlichen Differenz von 1,7 mmHg zwischen Büro und lautem Wochenmarkt, beziehungsweise von 0,2 mmHg zwischen Wochenmarkt mit und ohne Ohrstöpsel.

Diese Muster blieben über verschiedene Untergruppen hinweg bestehen. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, könnte dies Apothekenteams dazu ermutigen, Blutdruckmessungen auch in lebhaften Umgebungen anzubieten, etwa wenn sie keinen ruhigen Messraum haben.

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