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Lenacapavir

Langwirksamer neuartiger HIV-Wirkstoff punktet in Phase II/III

CAPELLA heißt die Studie, an der stark vorbehandelte HIV-Patienten mit einer multiresistenten Infektion teilnahmen. Bei ihnen konnte die Viruslast mit Lenacapavir, das einen neuen Wirkmechanismus hat, deutlich gesenkt werden.
Daniela Hüttemann
30.11.2020  13:00 Uhr

Lenacapavir unterbricht laut Hersteller Gilead Sciences verschiedene Stadien des Virus-Zyklus, indem es die Aktivität des HIV-Kapsids hemmt. Das aus vielen Protein-Monomeren aufgebaute HIV-Kapsid schützt das Erbmaterial und essenzielle Enzyme von HI-Viren. Dadurch soll das Virus daran gehindert werden, uninfizierte Zellen zu befallen.

In der CAPELLA-Studie ließ sich der Effekt bestätigen. Es nahmen 36 HIV-positive Patienten teil, bei denen das Virus bereits gegen mehrere verfügbare Wirkstoffklassen resistent geworden war. Neben der bisherigen Standardtherapie, die nicht mehr ausreichend wirksam war, erhielten 24 Probanden den neuen Wirkstoff, während die restlichen zwölf mit Placebo behandelt wurden. Nach 14-tägiger Therapie war die Viruslast in der Lenacapavir-Gruppe bei deutlich mehr Patienten signifikant stärker gesunken als in der Vergleichsgruppe. 88 versus 17 Prozent erreichten eine Reduktion um mindestens 0,5 log10 Viruskopien pro Milliliter Blut. Während die Viruslast unter Lenacapavir von vorher 4,2 log10 Kopien/ml im Median um 1,93 log10 Kopien/ml sank, waren es unter Placebo nur minus 0,29 log10 Kopien/ml. Die Daten gab Hersteller Gilead Mitte November bekannt.

Neben dem neuen Wirkmechanismus hat Lenacapavir noch einen anderen Vorteil: Es muss nur alle sechs Monate subkutan appliziert werden. Es soll daher Teil von langwirksamen Kombinationstherapien werden. Die Probanden sollen eine weitere Dosis sechs Monate nach der ersten zusätzlich zur optimierten Basistherapie erhalten. Weitere Daten sollen nun nach 26 und 52 Wochen erhoben werden.

Die Injektion sei im Allgemeinen gut vertragen worden. Es traten keine schweren Nebenwirkungen auf und kein Proband brach die Studie ab. Jeder fünfte berichtet über eine Schwellung an der Einstichstelle und bei 17 Prozent kam es dort zu Knötchenbildung.

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