Lange Schlangen, positive Resonanz |
Johanna Hauser |
09.10.2025 16:30 Uhr |
Am gestrigen 8. Oktober öffneten wieder viele Apotheken ihre Türen zur langen Nacht des Impfens. / © picture alliance/dpa
PZ: Frau Gnekow, wie beurteilen Sie die Resonanz auf die Nacht des Impfens?
Gnekow: Sehr erfolgreich! Allein in meiner Apotheke wurden 230 Kunden und Kundinnen geimpft. Bereits um 17:15 Uhr war die Schlange so lang, dass wir begonnen haben zu impfen, anstatt bis zum eigentlichen Beginn um 18 Uhr zu warten. Wir haben zu sechst bis kurz vor 22 Uhr durchgeimpft. Es war herausfordernd, hat aber auch viel Spaß gemacht. Die meisten Kunden sind spontan zur Impfung erschienen und haben auch lange Wartezeiten in Kauf genommen.
Die Resonanz zeigt deutlich, dass die Aktion ankommt. Und, dass es auf die Niederschwelligkeit ankommt. Im Vergleich zum letzten Mal haben sich bald dreimal so viele Apotheken beteiligt. Gemessen an der Gesamtapothekenzahl in Deutschland ist das zwar immer noch gering, aber so ein Projekt wächst mit der Zeit. Auch andere Hamburger Kollegen haben mir heute früh von großem Andrang und sehr positiver Resonanz berichtet.
PZ: Erstmals haben sich ja auch Ärzte an der Aktion beteiligt.
Gnekow: Und ein Gesundheitsamt. Darüber habe ich mich total gefreut! Die Idee, einmal jährlich gemeinschaftlich an das Thema Impfen zu erinnern, ist sehr charmant. Man nimmt sich ja gegenseitig nichts weg. Aber es ist eine positive Konnotation für das Thema nötig. Und eine jährlich wiederkehrende Aktion, so eine positive Initiative, macht das Impfen präsent. Es sorgt auch für ein Echo in den Medien, das dieses Jahr sehr positiv ausgefallen ist. Im Alltag können die verfügbaren Impftermine der Nachfrage nicht immer gerecht werden. Umso wichtiger ist solch eine Aktion. Es ist zudem politisch gewollt, dass Apotheker impfen. Auch das BMG hat zur Langen Nacht des Impfens aufgerufen.
PZ: Was wünschen Sie sich für das nächste Jahr?
Gnekow: Wir werden erst einmal die diesjährige Aktion evaluieren. Eventuell ist es sinnvoll, den Zeitpunkt etwas nach hinten zu schieben. Aber das werden wir gemeinschaftlich entscheiden. Wir möchten auch die Ärzte mitnehmen. Und natürlich wünsche ich mir, dass sich noch mehr Apotheken beteiligen. Mir ist es ein Anliegen, Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und die Kollegen zum Mitmachen zu motivieren.
PZ: Vielen Dank für das Gespräch.