Landtag diskutiert Kochsalzlösung-Engpass |
Die Versorgung wird mehr und mehr zur Herausforderung – nun diskutiert der Landtag NRW über die Engpasslage bei Arzneimitteln. / © IMAGO/Volker Preußer
In der »Rheinischen Post« hatte Verbandschef Thomas Preis am Wochenende darauf hingewiesen, dass sogar medizinische Kochsalzlösungen viel zu knapp seien. »Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen steht die grundlegende medizinische Versorgung der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen auf dem Spiel«, heißt es im Antrag der AfD-Opposition für die Aktuelle Stunde. Die Landesregierung müsse unverzüglich handeln, um die Belieferung von Kliniken und Apotheken mit Kochsalz-Lösung sicherzustellen.
Auch das NRW-Gesundheitsministerium hatte der Zeitung bestätigt: »In den letzten Wochen sind Kliniken, auch Universitätskliniken, auf das Ministerium zugekommen, weil sie sehr große Probleme haben, sich im ausreichenden Maß mit steriler Kochsalzlösung zu versorgen.«
Demnach seien die Kliniken in NRW und in Deutschland bereits seit Monaten nur noch mit rund 80 Prozent der Bedarfe – zuletzt sogar bloß mit rund 50 Prozent – beliefert worden.
Laut Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen beschäftigt der Engpass bei den Kochsalz-Spüllösungen die Krankenhäuser schon sehr lange. Patienten seien derzeit aber nicht gefährdet.
Der Mangel sei längst in den Apotheken zu spüren, hatte AVNR-Chef Preis gegenüber der PZ gesagt. Seit Monaten kämpften die Klinikapotheken gegen die sich stetig steigernde Verknappung. Nach Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt es aktuell bei knapp 500 Medikamenten Lieferschwierigkeiten. Gestern hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt, übergangsweise den Import von Kochsalzlösung zu erlauben.