Länder fordern zeitnahe Apothekenreform |
Ev Tebroke |
18.06.2025 10:15 Uhr |
Die Bundesländer haben sich auf der Gesundheitsministerkonferenz für eine schnelle Umsetzung einer Apothekenreform ausgesprochen. / © imago images/Reiner Zensen
Die Bundesländer pochen auf eine möglichst zeitnahe Apothekenreform. Das geht aus einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hervor. Demnach fordern die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder die Regierung auf, die im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen schnell umzusetzen. Als Grund nennen sie die »prekäre wirtschaftliche Situation« der stationären Apotheken.
»Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder fordern den Bund vor dem Hintergrund der aktuellen prekären wirtschaftlichen Situation der Apotheken zu einer möglichst zeitnahen Apothekenreform auf«, so der Beschluss, der nun auf der GMK-Website veröffentlicht wurde.
Weiter heißt es, der Entwurf des Koalitionsvertrages enthalte einige Aussagen, die zu einer Stärkung der Apothekenfinanzierung und somit zu einer Sicherstellung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung in der Vor-Ort-Apotheke beitragen können. Konkret hatten die Koalitionäre unter anderem eine Erhöhung und Dynamisierung des Honorars angekündigt. Zudem sollten die Präventionsleistungen gestärkt werden.
Dass eine Apothekenreform kommt, gilt als sicher. Es ist eines der politischen Vorhaben, die auf der Agenda des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) stehen. Unklar ist jedoch, wie schnell das Vorhaben gesetzgeberisch realisiert wird. Die Apothekerschaft hofft auf eine schnelle Umsetzung, denn aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation ist die Zahl der Apotheken seit Jahren stark rückläufig. Ein Grund dafür ist die seit mehr als 12 Jahren stagnierende Apothekenvergütung. Hinzu kam zuletzt noch das Skonto-Verbot, das den Apotheken aufgrund schlechterer Einkaufskonditionen stark zusetzt.
Die GMK fand vergangene Woche am 11. und 12. Juni in Weimar statt. Das Treffen, an dem auch Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) teilgenommen hat, stand in diesem Jahr unter dem Vorsitz Thüringens. Das übergeordnete Thema war die Stärkung der Prävention. Dazu hatte Thüringen einen Leitantrag eingebracht, der einstimmig angenommen wurde. Neben diesem Thema standen auch einige Anträge zu Apothekenthemen auf der Agenda.
Direkt im Nachgang der Konferenz war bereits ein Beschluss zu pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) bekannt geworden. Unter anderem forderte die GMK eine stabilere Finanzierung der pharmazeutischen Dienstleistungen, um deren Attraktivität zu erhöhen. Das derzeit für pDL eingeführte Vergütungssystem gewährleiste keine sichere Vergütung der Apotheken für erbrachte pharmazeutische Dienstleistungen.
Wörtlich heißt es in dem Beschluss weiter: »Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder bitten das BMG um die Steigerung der Attraktivität und Stärkung von pharmazeutischen Dienstleistungen, damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen beziehungsweise Ärzten und Apothekerinnen beziehungsweise Apothekern bei dem Medikations-Management und der Betreuung von Patientinnen und Patienten, insbesondere mit chronischen Erkrankungen und Polymedikation, verbessert und intensiviert werden kann.«