| Lukas Brockfeld |
| 23.12.2024 15:45 Uhr |
Das Ende des Videos zeigt eine geschlossene Apotheke. Allein 2023 mussten 47 niedersächsische Apotheken für immer ihre Türen schließen. / © LAV Niedersachsen/Screenshot
Es ist mitten in der Nacht und eine Frau braucht dringend Fiebersaft für ihre kranke Tochter – dieses Szenario zeigt der neue Kurzfilm »Klappe, die Letzte?« des Landesapothekerverbands Niedersachsen. In dem Clip wendet sich die Mutter hilfesuchend an ihre Apotheke vor Ort. Tatsächlich kann ihr der Apotheker zur späten Stunde helfen. Doch die Notdienstklappe schließt sich dramatisch und das Medikament kann nur in letzter Sekunde abgegeben werden.
»Bevor sich das Fenster schließt: Apothekensterben stoppen«, heißt es am Ende des Films. So will der LAV zeigen, wie unverzichtbar die Nacht- und Notdienste sowie die Leistungen der Apotheken vor Ort für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung sind. Doch das Apothekensterben bedroht eben diese Versorgung. Allein im Jahr 2023 gab es in Niedersachsen 47 Apothekenschließungen und nur zwei Neueröffnungen. In ganz Deutschland mussten sogar mehr als 500 Apotheken aufgeben.
Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das im Notfall, dass sie immer weitere Wege auf sich nehmen müssen, um ein dringend benötigtes Medikament zu bekommen. »Der LAV Niedersachsen fordert daher von der Politik, das Apothekensterben zu stoppen und die Apotheken zu stärken«, heißt es in der Beschreibung des Kurzfilms auf YouTube.
Der Clip ist Teil der Kampagne »Apotheken stärken – Gesundheitsversorgung erhalten!« des LAV Niedersachsen. Damit wollen die niedersächsischen Apothekerinnen und Apotheker auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen und formulieren außerdem eine Reihe an Forderungen an die Politik. So wünscht man sich unter anderem eine finanzielle Soforthilfe für Apotheken, eine deutliche Erhöhung und Dynamisierung des Apothekenhonorars sowie die gesetzliche Zulassung von Skonti zwischen Großhandel und Apotheken.