Künftig RSV-Impfstoff auch für 18- bis 60-Jährige |
Daniela Hüttemann |
28.07.2025 15:00 Uhr |
Patienten mit chronischen Lungen- und Herzerkrankungen können bei Atemwegsinfektionen mit dem RS-Virus ein erhöhtes Risiko haben. / © Getty Images/dusanpetkovic
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann Entzündungen in den Bronchiolen hervorrufen und dabei vor allem Babys und älteren Menschen gefährlich werden. Dementsprechend sind in den vergangenen Jahren Prophylaxe-Möglichkeiten für diese Zielgruppen entwickelt worden, darunter der Impfstoff mResvia® von Moderna, der im August 2024 für alle Personen ab 60 Jahren zugelassen wurde. Die Impfung wird seit April von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Nun hat der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine Zulassungserweiterung für Erwachsene zwischen 18 und 59 Jahren ausgesprochen, wenn diese ein erhöhtes Risiko für eine Infektion der unteren Atemwege durch RSV haben. Die Anwendung soll in Übereinstimmung mit den offiziellen Empfehlungen erfolgen. Gemeint sind Personen mit chronischen Erkrankungen, welche ihr Risiko für eine schwere Erkrankung, womöglich mit Krankenhausaufenthalt, erhöhen. Konkrete Indikationen sind nicht genannt.
Daten zur Immunogenität, Sicherheit und Verträglichkeit in der neuen Zielgruppe aus einer noch laufenden Phase-III-Studie hatte Moderna im Juni im Fachjournal »Clinical Infectious Diseases« veröffentlicht. Daran nahmen 999 Patienten im Alter von 18 bis 59 Jahren teil, die beispielsweise an chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Asthma, Diabetes Typ 1 oder 2, koronarer Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz litten. Die Probanden zeigten verglichen mit Über-60-Jährigen eine nicht unterlegene Immunantwort gegen RSV-A und RSV-B. »In den Altersuntergruppen 18 bis 49 und 50 bis 59 wurden vergleichbare Konzentrationen an neutralisierenden Antikörpern beobachtet, was das konsistente Immunogenitätsprofil des Impfstoffs in dieser gefährdeten, jüngeren Erwachsenenpopulation untermauert«, schreibt Moderna.
Die Impfung wurde im Allgemeinen gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit sowie Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen.