Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

Kritik vor ALBVVG-Anhörung im Bundestag

Kritik kommt von vielen Seiten. Zahlreiche Verbände gehen kurz vor der am kommenden Montag stattfindenden Anhörung des Gesundheitsausschusses zum Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) hart mit dem Gesetzentwurf ins Gericht.
dpa
08.06.2023  15:00 Uhr

Die Gesetzespläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sind am kommenden Montag Thema einer Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags. Sie sehen für eine bessere Absicherung des Angebots unter anderem neue Preisregeln vor, die Lieferungen nach Deutschland für Hersteller wirtschaftlich attraktiver machen sollen. Europäische Produzenten sollen generell stärker zum Zuge kommen. Geplant sind auch Regeln für mehrmonatige Bevorratungen als Sicherheitspuffer.

Die geplanten Neuregelungen gegen Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten reichen aus Branchensicht nicht aus. Die ABDA kritisierte bereits, dass der Gesetzentwurf nicht dafür geeignet sei, »die Problematik an der Wurzel zu bekämpfen«. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme für die öffentliche Anhörung im Bundestag, dass die Maßnahmen »ein erster, wenngleich sehr zaghafter Schritt in die richtige Richtung«, seien. So werde die Preisgestaltung als »wichtiger Hebel zur Verbesserung« der Versorgungslage erkannt. Schwer erklärbar sei aber, dass Antibiotika und Kinderarzneimittel richtigerweise in den Fokus rückten, andere Patienten und Therapien von den Plänen jedoch nicht erfasst seien. »Engpassbedroht« seien etwa auch Blutplasmapräparate.

Strukturelle Defizite ergänzen

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller erläuterte in seiner Stellungnahme, strukturelle Defizite im System wie ein »ruinöser Preissenkungsmechanismus« würden nicht angegangen. Maßnahmen mit dem Ziel, Produktion nach Deutschland und Europa »zurückzuholen«, seien schwer umzusetzen und wirkten allenfalls langfristig. Wichtig sei aber, auch akute Lieferengpässe schnell in den Griff zu bekommen.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen erklärte in seiner Stellungnahme: »Lieferengpässe haben vielfältige Ursachen.« Der Ansatz, Liefersicherheit durch ein dauerhaft höheres Preisniveau zu erreichen, sei kein tragfähiger Lösungsweg. Mit den Neuregelungen würden Mehrkosten »jährlich mindestens im hohen dreistelligen Millionenbereich« entstehen. Dem stehe »die bloße Erwartungshaltung gegenüber, dass damit eine verbesserte Liefersicherheit einhergeht«.

Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sind aktuell gut 490 Meldungen zu Lieferengpässen erfasst. Probleme gab es zuletzt bei patentfreien Medikamenten wie Fiebersäften für Kinder, aber auch bei Präparaten für Erwachsene wie Antibiotika und Krebsmedikamenten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa