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Alopecia areata

Krankheitslast bei kreisrundem Haarausfall

Die Alopecia areata, der kreisrunde Haarausfall, ist eine Erkrankung, die noch viele Rätsel aufgibt. Um die Basis für prospektive Studien zu legen und die Krankheitslast zu ermitteln, ist nun in Dänemark eine prospektive Studie gestartet.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 30.03.2022  11:27 Uhr

Es war der Aufreger bei der diesjährigen Verleihung der Oscars: Der Schauspieler Will Smith verteidigte handgreiflich seine Frau, die Schauspielerin Jada Pinkett, nachdem der Moderator Chris Rock einen Scherz auf ihre Kosten gemacht hatte. Dieser Scherz hatte allerdings einen Bezug auf eine Krankheit, denn Pinkett leidet an einer Form des Haarausfalls, wahrscheinlich Alopecia areata (AA), weshalb sie mit kahl geschorenem Kopf zu der Oscar-Verleihung gekommen war.

AA ist mit einer geschätzten Lebenszeitprävalenz in den USA von etwa 2 Prozent eine häufige Erkrankung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Typisch sind gut abgegrenzte kahle Flecken auf der Kopfhaut ohne nennenswerte sichtbare Entzündungen oder Vernarbungen. Im weiteren Verlauf können die gesamte Kopfhaut (Alopecia totalis) oder alle Kopf-  und Körperhaare (Alopecia universalis) betroffen sein. Der Krankheitsverlauf ist nicht vorhersehbar, und es kann abwechselnd zu Nachwachsen und Rückfällen kommen.

Die Erkrankung wird mit atopischen Prädispositionen und verschiedenen Autoimmunerkrankungen, insbesondere Schilddrüsenerkrankungen und Vitiligo, in Verbindung gebracht. Allerdings ist die genaue Pathophysiologie der AA nicht bekannt. Eine Hypothese besagt, dass es sich um eine T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung handelt, bei der die Haarfollikel vorzeitig in die Telogenphase (Ruhephase) eintreten, was zu Haarausfall führt.

In Dänemark wurde jetzt eine prospektive Kohortenstudie initiiert, um Daten von Patienten zu sammeln und damit eine solide Basis für künftige Studien zum Beispiel zur Epidemiologie und Krankheitslast von AA zu legen. Erste Ergebnisse einer Befragung von insgesamt 1494 AA-Patienten wurden im Fachjournal »BMJ-Open« publiziert.

Mehr Frauen als Männer

Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Befragung betrug im Schnitt 51,3 Jahre. Der Anteil der Frauen in der Studie war mit 67 Prozent deutlich größer als der der männlichen Patienten. Das Durchschnittsalter beim Beginn der Krankheit betrug 32,7 Jahre. Nach der Fitzpatrick-Einteilung der verschiedenen Hauttypen fielen die Hauttypen der meisten Studienteilnehmer (92,5 Prozent) in die Klassen 1 bis 3. Nur 6,5 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent der Befragten hatten einen Hauttyp 4 oder 5.

Die Lebensqualität der Studienpatienten wurde anhand des dermatologischen Lebensqualitäts-Index (DLQI) ermittelt. Dieser reicht von 0 bis 30, wobei ein hoher Wert eine starke Beeinträchtigung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bedeutet. Entgegen den Erwartungen der Autoren war der mittlere DLQI der Befragten mit 2,1 relativ niedrig, ihre Lebensqualität also recht gut. Ein Grund dafür könnte sein, dass der DLQI nicht speziell für AA konzipiert ist; einige Fragen, zum Beispiel zu Juckreiz, Schmerzen und körperlichen Aktivitäten, sind nicht für die Bewertung der Auswirkungen von AA geeignet.

Zu den krankheitsbezogenen Informationen, die die Patienten berichteten, gehörten Augenreizungen, fehlende Wimpern, fehlende Augenbrauen, beschädigte Nägel und fehlendes Kopfhaar. Fast 30 Prozent der befragten Patienten klagten über leichte Augenreizungen. Von mäßigen beziehungsweise schweren Augenreizungen waren 10,3 Prozent und 4,8 Prozent der Patienten betroffen.

Über keine oder kaum noch vorhandene Wimpern berichteten 32,2 Prozent. Keine oder kaum noch vorhandene Augenbrauenhaare hatten 36,2 Prozent der Befragten. Bei der Bewertung der Finger- oder Zehennägel antworteten die meisten Patienten (47,2 Prozent), dass die Nägel überhaupt nicht beschädigt seien. Bemerkenswert ist jedoch, dass den meisten Patienten (31,4 Prozent) fast alle Kopfhaare oder alle Körperhaare fehlten. Im Schnitt waren bei diesen Patienten 95 bis 100 Prozent der Kopfhaut haarlos, was zeigt, dass ein hoher Anteil der Patienten schwer von AA betroffen war.

Da die meisten Patienten Symptome aufwiesen fast ein Drittel der Befragten nahezu alle Kopfhaare verloren hatten, sind weitere Forschungsaktivitäten zur Etablierung von besseren Versorgungsstrategien angebracht, so das Fazit der Autoren.

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