Krankenhausapotheke goes digital |
Carolin Lang |
22.04.2024 09:00 Uhr |
»Gemeinsam und digital – Krankenhausapotheken im Wandel« lautet das Motto des 49. ADKA-Jahreskongresses. / Foto: Getty ImagesHispanolistic
»Die Digitalisierung in den Krankenhäusern und in unseren Krankenhausapotheken hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen«, berichtet Green, der seit Mai 2023 an der Spitze des ADKA-Präsidiums steht und die Krankenhausapotheke des Klinikums Oldenburg leitet. Viele Häuser hätten die finanziellen Förderungsmöglichkeiten durch das im Oktober 2020 in Kraft getretene Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) wahrgenommen und in Projekte zur Digitalisierung investiert – vor allem zur elektronischen Verordnung und Unit-Dose-Versorgung.
Doch reiche der finanzielle Spielraum nicht aus, um sich intensiv mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) zu beschäftigen, räumt Green ein. »Die Berührungspunkte mit KI werden zunehmen und Teile unseres Alltags beeinflussen«, postuliert er. »Mit Blick in eine Glaskugel kann ich mir sehr gut vorstellen, dass KI zunächst in den pharmazeutisch-logistischen Aspekten unserer Arbeit Einzug finden wird und bei der Lagerhaltung, bei den Bestellungen oder auch beim Lieferengpassmanagement unterstützen wird.«
Apotheker Kim Green, ADKA-Präsident und Leiter der Krankenhausapotheke des Klinikums Oldenburg / Foto: AVOXA
Wie Krankenhausapotheken digitale Anwendungen heute und in Zukunft alltäglich nutzen können, wird ein Schwerpunkt beim diesjährigen ADKA-Kongress sein. »In Seminaren, Workshops und Satelliten-Symposien werden diese Themen durch Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Fachrichtungen präsentiert und diskutiert«, schildert Green.
Konkret wird es etwa um Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von KI im Bereich der Arzneimittelinformation, um Telepharmazie im Krankenhaus oder um klinisch-pharmazeutisches Arbeiten im digitalen Medikationsprozess gehen.
Ort: Nürnberg
Datum: 14. bis 16. Mai 2024
www.adka-kongress.de
»Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, wie die zunehmende Digitalisierung uns weiterhin nutzen kann, welche innovativen Prozesse wir unter Nutzung künstlicher Intelligenz vereinfachen oder verbessern können, wie die Krankenhausapotheke der Zukunft aussehen kann und was notwendig ist, um dies umzusetzen«, appelliert Green in einem Grußwort an die Teilnehmenden.
Die Vision des ADKA sei, dass alle Krankenhäuser in Zukunft eine eigene Krankenhausapotheke haben beziehungsweise durch eine solche versorgt werden. »Hierbei arbeiten die Krankenhausapotheken vernetzt und es bestehen Kooperationsmöglichkeiten bei speziellen Leistungen«, führt Green aus. Darüber hinaus sollten alle Krankenhäuser elektronisch verordnen und alle Patienten durch Stationsapotheker betreut werden.
Als Kongress-Klassiker stehen auch dieses Jahr neben einer Poster-Ausstellung einige Preisverleihungen an, etwa die des ADKA-Innovationspreises für innovative Leistungen auf dem Gebiet der Klinischen Pharmazie. Beim neuen »Meet the Expert«-Format stehen Expertinnen und Experten aus dem ADKA für Fragen oder den Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Eingebettet in den Kongress findet außerdem die ADKA-Mitgliederversammlung statt.
Auch speziell für Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) hält der Kongress einige Programmpunkte bereit, etwa ein Seminar zu den Auswirkungen von Lieferengpässen auf die Eigenherstellungen in der Krankenhausapotheke sowie ein Fortbildungsprogramm für PTA. Beim Seminar »Ausbildung und Zukunft« kann sich der pharmazeutische Nachwuchs über mögliche Karrierewege im Bereich der Krankenhauspharmazie informieren.
Insgesamt bleibe der »gewohnte Mix aus Wissenschaft, Praxis und Zeit für das Netzwerk« auch dieses Jahr erhalten, so Green. Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung sind hier zu finden.