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FDA-Zulassung für Apple

Kopfhörer als Hörgeräte

Wer dauerhaft kabellose Kopfhörer im Ohr hat, muss nicht ständig Musik oder Podcasts hören – er könnte vielleicht schwerhörig sein. Denn Kopfhörer mit Hörgerätefunktion, sogenannte Hearables, werden immer beliebter. Ein Produkt von Apple hat nun eine FDA-Zulassung erhalten.
Christina Hohmann-Jeddi
27.09.2024  16:20 Uhr
Prävention, Hörtest und Hörhilfe

Prävention, Hörtest und Hörhilfe

Wenige Tage vor der FDA-Zulassung hatte Apple sein neues Kopfhörer-Sortiment vorgestellt. Es umfasst neben neuen Designs und Farben für bestimmte Produkte unter anderem auch neue Features für die Airpods Pro 2. Diese können außer als Hörhilfe auch als Hörschutz und für einen Hörtest angewendet werden. Wie genau die neuen Funktionen aussehen, erklärt Apple in einer Mitteilung.

Demnach sorgen die Kopfhörer für einen Hörschutz, der das Gehör vor lauten Umgebungsgeräuschen schützt und standardmäßig in allen Modi aktiviert ist. Zudem lasse sich mit den Airpods Pro 2 und einem iOS-Gerät (iPhone oder iPad) auch ein wissenschaftlich validierter Hörtest in kurzer Zeit selbst durchführen. Die Ergebnisse des Tests, der auf der Reinton-Audiometrie basiert, erhalten die Nutzer in einer verständlichen Form in ihrer Health-App als persönliches Hörprofil. Dies kann mit einem Arzt oder anderen Gesundheitsdienstleister geteilt werden und dient außerdem der HAF-Software dazu, die Kopfhörer in eine Hörhilfe umzufunktionieren.

Das Unternehmen rechnet damit, dass die Funktionen Hörtest und Hörhilfe »in Kürze von den weltweiten Gesundheitsbehörden zugelassen und im Herbst in mehr als 100 Ländern und Regionen erhältlich sein« werden. In Deutschland stehen sie noch nicht zur Verfügung.

Option für Kopfhöreraffine

Die Airpods Pro 2 sind nicht die einzigen Hearables dieser Art auf dem Markt. Solche Kopfhörer mit Hörgerätefunktion könnten für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine Option sein, sagte Professor Dr. Tobias Rader, Leiter der Abteilung Audiologie am LMU Klinikum in München, gegenüber der PZ. Technologisch seien solche aktiven störgeräuschunterdrückenden Kopfhörer nichts anderes als Hörgeräte – wie Letztere beinhalteten sie ein Mikrofon, einen Mikroprozessor und Lautsprecher. Sie können ein Audioscreening machen und Störgeräusche ausblenden. »Es ist daher naheliegend, solche Kopfhörer auch als Hörhilfen zu nutzen«, so Rader. Gerade die Unterdrückung der Störgeräusche funktioniere gut.

Wie gut der Hörtest von Apple sei, auf dem die Erstellung des Hörprofils basiert, müsse sich noch zeigen. Der Audiologe vermutet, dass die Hörverluste nicht in gleicher Qualität erfasst werden können wie bei einem ärztlichen Hörtest. »Als Screening für eine Schwerhörigkeit sind Hearables jedoch hochgradig geeignet, da ohne die Hemmschwelle eines Arztbesuchs selbstständig das Gehör gemessen werden kann«, sagt Rader. Wird eine Schwerhörigkeit festgestellt, sollte dann ein Facharzt oder eine Fachärztin aufgesucht werden. Zudem sei zu beachten, dass durch den Hörtest zu Hause eventuell andere Erkrankungen wie etwa Otosklerose oder Mittelohrentzündungen aufgrund der unvollständigen Diagnostik übersehen werden.

Rader sieht aber auch Vorteile der Kopfhörer-Hörhilfen: Bei ihnen könne die Hemmschwelle, sie zu tragen, geringer sein als bei Hörgeräten. Zudem sei der Anschaffungspreis deutlich niedriger. Somit könnten die Produkte dem Problem der Unterversorgung mit Hörhilfen entgegenwirken. »Viele Menschen, die von einem Hörgerät profitieren könnten, tragen keines«, berichtete der Experte. Gegen geringe Kosten lasse sich mit solchen Produkten ein großer Nutzerkreis erschließen. Gerade für die Generation, die an das Tragen von Kopfhörern gewohnt sei, könnte die Hörhilfefunktion ein Einstieg in die Hörversorgung sein, »wenn auch nicht das Optimum«.

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