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Früherkennung von Darmkrebs

Koloskopie schon ab 45 Jahren sinnvoll

In Deutschland werden Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung ab dem 50. Lebensjahr zur Darmkrebs-Früherkennung per Koloskopie eingeladen. Daten aus den USA zeigen, dass man die Altersgrenze sinnvollerweise auf 45 Jahre absenken könnte.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 19.06.2025  12:30 Uhr

Darmkrebs ist in erster Linie eine Alterserkrankung, doch in den vergangenen Jahren ist die Darmkrebsrate auch bei jüngeren Menschen gestiegen. In Amerika senkte die US Preventive Services Task Force (USPSTF) angesichts dieses Trends bereits im Jahr 2021 die untere Altersgrenze für die Vorsorgekoloskopie von 50 auf 45 Jahre ab. Nun haben sich Forschende aus Kalifornien angesehen, ob bei dem Screening in der jüngeren Altersgruppe tatsächlich genauso viele Fälle von Krebs beziehungsweise Krebsvorstufen entdeckt werden wie bei Über-50-Jährigen.

Die Grundlage der Auswertung, die aktuell im »JAMA Network« publiziert wurde, bildeten die Daten von 12.031 Versicherten der Kaiser Permanente Northern California, die sich zwischen 2021 und 2024 erstmals einer Vorsorgekoloskopie unterzogen hatten. Von diesen waren 4380 zwischen 45 und 49 Jahre alt und 7651 zwischen 50 und 54 Jahre; die Geschlechterverteilung war ausgewogen. Die Teilnehmenden wiesen keine besonderen Risikofaktoren wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder eine familiäre/persönliche Vorbelastung mit Darmkrebs auf. Erfasst wurden Kolorektalkarzinome und verschiedene Krebsvorstufen, darunter Adenome, die bei der Koloskopie entdeckt wurden. 

Insgesamt ergab die Screening-Untersuchung bei den jüngeren Teilnehmenden etwas seltener einen Befund als bei den älteren, doch dieser Unterschied war lediglich im Endpunkt »Adenom jeder Ausprägung« (»any adenoma«) statistisch signifikant: Ein solches wurde bei 35,4 Prozent der 45- bis 49-Jährigen gefunden und bei 40,8 Prozent der 51- bis 54-Jährigen. Bei allen anderen Befunden gab es keinen statistisch signifikanten Alterseffekt; ein Kolorektalkarzinom wurde in beiden Altersgruppen bei 0,1 Prozent der Teilnehmenden entdeckt.

Die ähnlichen Detektionsraten von Neoplasien in beiden Altersgruppen stützten einen Beginn des Darmkrebs-Screenings bereits ab 45 Jahren, fassen die Autoren um Dr. Jeffrey K. Lee vom Kaiser Permanente San Francisco Medical Center in San Francisco zusammen.

Auch in Deutschland ist die Altersgrenze für das Darmkrebs-Screening immer wieder Diskussionsgegenstand. Erst kürzlich wurde sie für die Vorsorgekoloskopie bei Frauen auf 50 Jahre abgesenkt. Somit haben derzeit alle Versicherten ab diesem Alter Anspruch auf eine einmalige Früherkennungs-Darmspiegelung, die nach Ablauf von neun Jahren wiederholt werden kann. Alternativ können Versicherte ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) durchführen.

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