Kognitive Funktionstherapie wirkt auch nach drei Jahren |
Johanna Hauser |
07.08.2025 16:20 Uhr |
Insgesamt 312 Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer durchliefen das Follow-up vollständig, davon waren 188 weiblich und 124 männlich, das Durchschnittsalter betrug 48,1 Jahre.
Die CFT- und CFT-plus-Biofeedback-Gruppen hatten nach drei Jahren geringere Aktivitätseinschränkungen als die Patienten unter Standardtherapie. Sie wiesen 3,5 beziehungsweise 4,1 Punkte weniger auf dem RMDF auf. Die Unterschiede zwischen CFT und CFT plus Biofeedback hinsichtlich der Aktivität waren nicht signifikant (mittlere Differenz: –0,6 Punkte). Bezüglich der Schmerzintensität nach drei Jahren waren CFT allein und CFT plus Biofeedback ebenfalls wirksamer als die Standardtherapie (1,0 beziehungsweise 1,5 Punkte niedriger), mit ebenfalls nicht signifikanten Unterschieden untereinander (–0,5 Punkte mittlere Differenz).
Patienten mit chronischen Schmerzen im unteren Rücken können laut diesen Ergebnissen auch nach drei Jahren von einer anhaltenden Wirkung der CFT profitieren.
Schwächen der Studie sind etwa die fehlende Verblindung und die Datenerhebung per Selbstauskunft. Allerdings ist Schmerz in erster Linie subjektiv und das Therapieziel ist, die subjektive Schmerzwahrnehmung zu verbessern. Die Autoren heben hervor, dass diese Erkenntnisse zur Langzeitwirkung der CFT neu sind und die Möglichkeit bieten, die Auswirkungen chronischer Rückenschmerzen deutlich zu reduzieren, wenn die Intervention breit umgesetzt werden kann.
Weitere Studien sollten die Akzeptanz einer CFT sowie die Kosteneffizienz sowohl kurz- als auch langfristig untersuchen. Für Australien konnte in einem Zwölf-Monats-Zeitraum gegenüber einer Standardtherapie eine Kostensenkung gezeigt werden.