Körperliche Aktivität kann Ausprägung verlangsamen | 
Ein Manko der Studie sei, dass die Schrittzahl nur einmal zu Beginn erfasst wurde, sagte Düzel. »Wir wissen wenig darüber, wie viel sich die Teilnehmer in den Folgejahren der Studie bewegt haben.« Die Ableitung der Forschenden, dass es oberhalb einer Schrittzahl von 5.000 bis 7.000 kaum weitere Verbesserung gebe, sei mit Vorsicht zu interpretieren. »Ich würde auf keinen Fall schlussfolgern, dass mehr Bewegung nicht notwendig ist.« Intensive körperliche Aktivität wie Joggen oder Tanzen könne mit großer Wahrscheinlichkeit zusätzliche Effekte auslösen.
Anzunehmen sei auch, dass zusätzliche Faktoren relevant waren. »Zum Beispiel kann neben der körperlichen Aktivität die Tatsache eine Rolle spielen, dass eine erhöhte Schrittzahl einen kognitiv aktiveren Lebensstil mit sich bringt«, erklärte Düzel. »Spazierengehen braucht Planung, Orientierung, Gedächtnis und eine Reihe anderer kognitiver Faktoren.«
Der Mediziner rät, sich die Ergebnisse zu Herzen zu nehmen und mindestens 5.000 bis 7.000 Schritte am Tag zu gehen. Die Spaziergänge sollten dabei möglichst mit dem Erkunden der Umgebung – und gern auch neuer Umgebungen – verbunden werden. Eine Reihe von Sportarten wie Radfahren, Tanzen oder Joggen könnten aufgrund ihrer Intensität und der Stimulation des Gehirns zusätzliche Effekte haben.
»Wichtig ist, dass körperliche Aktivität regelmäßig und individuell passend erfolgt – also in einer Form, die Freude macht und gut in den Alltag integrierbar ist«, ergänzte Professor Dr. René Thyrian vom Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Greifswald. Zu berücksichtigen sei zudem, dass Bewegung ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein zur Förderung der Gehirngesundheit ist – schützend wirkten sich auch Lebensstilfaktoren wie geistige Aktivität, soziale Aktivität, wenig Alkoholkonsum und gesunde Ernährung aus.