Knapp fünf Millionen erwachsene Cannabis-Nutzer |
Die Mehrheit der Cannabis-Nutzenden konsumiert die Droge durch Rauchen. / © Getty Images/juanma hache
Nach Erhebung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm, Westfalen, haben 4,9 Millionen erwachsene Deutsche (8,8 Prozent) angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben, Männer etwas häufiger als Frauen. Männer seien auch nahezu doppelt so häufig von einem problematischen Cannabiskonsum betroffen wie Frauen (3,4 versus 1,6 Prozent). Es sei insgesamt ein Anstieg des Cannabiskonsums zu beobachten, auch des problematischen Gebrauchs, heißt es im »Jahrbuch Sucht 2025«. Cannabinoid-bezogene Störungen seien aktuell nach den alkoholbezogenen Störungen der zweithäufigste Anlass für den Zugang zu Suchthilfeangeboten. Im ambulanten Bereich habe sich die Patientenzahl seit der Jahrtausendwende verdreifacht und im stationären Bereich sogar versiebenfacht.
Aktuell wird an einer interdisziplinären S3-Leitlinie »Cannabisabhängigkeit« gearbeitet. Darin soll es auch Behandlungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche geben. Der wirksamste Behandlungsansatz bei Erwachsenen sei eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und Motivationsförderung. Wirksame Medikamente zur Therapie von Entzugssymptomen, Craving oder zur Rückfallprophylaxe gibt es bislang nicht.
Die Preise für ein Gramm Cannabiskraut oder Cannabisharz im Straßenhandel seien in den vergangenen fünf Jahren mit nur leichten Schwankungen stabil geblieben. »Während die Wirkstoffgehalte von Cannabiskraut sowie Blütenständen über die letzten zehn Jahre sehr stabil waren, stieg der Wirkstoffgehalt von Cannabisharz bis 2020 deutlich an«, konstatiert das Jahrbuch Sucht. Nach einem kurzfristigen Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 habe sich dieser Trend sowohl in den Jahren 2022 als auch 2023 mit neuen Höchstwerten fortgesetzt. Insgesamt sei der THC-Gehalt von Cannabisharz im 10-Jahrestrend um 174 Prozent gestiegen. Es enthielt zuletzt 26,6 Prozent THC, während die Blütenstände im Schnitt 14,4 Prozent THC enthielten.