Kluge Fische haben mehr Sex |
Jennifer Evans |
09.05.2025 08:00 Uhr |
Unterwassergeheimnisse: Helle Köpfe haben mehr Babys. Das zeigt eine Studie zu Moskitofischen. / © Adobe Stock/Griffin
Je besser das Gehirn der Moskitofische ausgebildet ist, desto mehr Erfolg haben sie bei der Brautschau. Intelligente Männchen fanden einer Studie zufolge nämlich schneller eine geeignete Partnerin, hatten insgesamt mehr Sex und zeugten entsprechend mehr Nachkommen. Dem Team der Forschenden zufolge spielt dabei die sexuelle Selektion eine entscheidende Rolle.
Um ihre These zu überprüfen, hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Männchen im Vorfeld ein paar Herausforderungen gestellt, unter anderem mussten sie sich einen Weg durch ein Labyrinth bahnen. Am Ende zeigten die fast 2500 ausgewerteten Vaterschaftstests: »Männchen mit größerer Hemmschwellenkontrolle und besseren räumlichen Lernfähigkeiten zeugten signifikant mehr Nachkommen, während Männchen mit besserer anfänglicher Impulskontrolle signifikant weniger Nachkommen zeugten«, wie es in der Studie hieß. Wer also vor dem Handeln nachdenkt und mit seinem Verhalten ein Ziel verfolgt, hat bessere Karten als derjenige, der anfangs zwar seine Impulse zu zügeln weiß, aber später handelt, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Nicht überliefert ist jedoch, ob die Weibchen die schlauen Männchen auch attraktiver fanden oder ob die Herren sich einfach nur geschickter beim Flirten anstellten. Zumindest bei Singvögeln habe man bereits beobachtet, dass bessere kognitive Fähigkeiten den Paarungserfolg steigerten, wie die Studienautorinnen und -autoren berichteten. Je mehr Lieder ein Männchen beherrsche – je gescheiter es also sei – desto anziehender wirkte es auf die gefiederte Damenwelt.