Kliniken rechnen mit ePA-Start erst im kommenden Jahr |
»Die Einführung ist kein einfaches Software-Update. Die besonderen Anforderungen in Krankenhäusern wurden im Vorfeld nicht ausreichend berücksichtigt«, kritisiert der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Gerald Gaß . / © IMAGO/Metodi Popow
Nur rund 56 Prozent der Kliniken verfügen laut der Umfrage derzeit über das notwendige Update ihres Krankenhausinformationssystems (KIS). Weil sich während der Pilotphase von Januar bis April 2025 die Industrie auf einzelne Piloteinrichtungen konzentriert habe, seien die Update erst seit Mitte Mai, mit Beginn der Hochlaufphase, schrittweise auch in weiteren Häusern bereitgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DGK).
Die Einführung der ePA erweise sich als komplexer als gedacht. Die technische Inbetriebnahme sei arbeitsintensiv. Etwa müssten die Systeme an die jeweilige und oft komplexe IT-Landschaft des Krankenhauses angepasst werden.
Daher seien viele Häuser nicht im Zeitplan. Laut der Umfrage haben zwar zwei Drittel der Krankenhäuser mit der Inbetriebnahme begonnen, aber nur etwa 20 Prozent stehen demnach kurz vor einer internen Pilotierung. Die meisten – knapp 60 Prozent – rechneten mit einem krankenhausweiten Einsatz der ePA frühestens im ersten oder zweiten Quartal 2026. Lediglich sieben Prozent haben demnach bereits mit der Pilotierung im Versorgungsprozess begonnen.
»Die Einführung ist kein einfaches Software-Update. Die besonderen Anforderungen in Krankenhäusern wurden im Vorfeld nicht ausreichend berücksichtigt«, kritisiert der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Die Vorteile der ePA würden gleichwohl erkannt, die Krankenhäuser trieben die Umsetzung aktiv voran.
Die ePA bringe bereits erste Vorteile, etwa durch eine bessere Verfügbarkeit von Medikationsdaten. Gaß betont: »Ein IT-Großprojekt wie dieses braucht Zeit. Entscheidend ist, dass die Einführungsphase möglichst störungsfrei verläuft, um das Vertrauen der Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden.«