 |  | Jennifer Evans |
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15.12.2025 07:00 Uhr |
Besser als sein Ruf: Tratschen tut jeder, sagt die Wissenschaft. Gespräche über andere können Beziehungen sogar positiv beeinflussen. / © Adobe Stock/Home-stock
Wer hätte gedacht, dass Tratsch unter Paaren einmal wissenschaftlich geadelt wird? Ein Forschungsteam der University of California Riverside zeigt: Er steigert das Wohlbefinden in gleich- wie auch verschiedengeschlechtlichen Beziehungen.
Für ihre Untersuchungen ließen die Wissenschaftlerinnen um Psychologieprofessorin Megan Robbins 76 Paare aus Südkalifornien mit kleinen Abhörgeräten herumlaufen und protokollierten, wie oft sie über andere sprachen.
Im Alltag der Teilnehmenden tauchten Gespräche über Abwesende ständig auf. Durchschnittlich tratschten sie 38 Minuten täglich – 29 davon mit dem eigenen Partner. Dabei klatschten weiblich-weibliche Paare nicht nur am meisten, sondern berichteten gleichzeitig von einem höheren Glücksniveau. Die Forscherinnen sehen darin einen Zusammenhang.
Robbins veranschaulicht das Gesprächsverhalten am Beispiel der Heimfahrt von einer Party: Im Auto wird das gesellschaftliche Erlebnis sortiert – wer wirkte glücklich, wer sagte was zu wem? All das stärkt nach Ansicht der Forscherinnen das Gefühl, im selben Team zu spielen, und erzeugt Verbundenheit.
Negatives Klatschen könnte darauf hindeuten, dass die Bindung des Paares stärker ist als die zu den Freundinnen und Freunden auf der Party. Positives Klatschen dagegen verlängert womöglich die schönen Erlebnisse, schreiben die Autorinnen.
Darüber hinaus sehen sie Klatsch als sogenanntes soziales Regulierungsinstrument: Er klärt Erwartungen und rahmt Verhaltensweisen, die eine Partnerschaft stabilisieren.
Die experimentelle Studie, erschienen im »Journal of Social and Personal Relationships«, verzichtet – anders als eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 – auf die Unterscheidung zwischen positivem, negativem und neutralem Klatsch. Stattdessen richten die Autorinnen ihren Fokus auf die emotionale Bindung, die Gespräche über andere zwischen Paaren erzeugen.
