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Kommentar

Klare Kante gegen vage Ideen

Die Antworten auf die sechs Fragen der Apothekerinnen und Apotheker ist Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei seinem Auftritt auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) schuldig geblieben. Dafür hat er sechs Vorschläge mitgebracht, die aber allesamt nichts taugen, kommentiert PZ-Chefredakteur Alexander Müller.
Alexander Müller
27.09.2023  16:50 Uhr

Seine vorab über die Presse lancierten Liberalisierungsfantasien hat Lauterbach beim DAT noch einmal konkretisiert, besser wurden sie dadurch aber nicht. Apotheken sollen selbst entscheiden können, ob sie sich eine Rezeptur leisten möchten, von der selbst der Minister weiß, dass sie unwirtschaftlich ist. Auch bei der Anzahl und Ausgestaltung der Filialen sowie der Notdienstbereitschaft will er den Apothekerinnen und Apothekern mehr Freiheiten einräumen.

Nichts davon ist zu Ende gedacht: Wie soll die flächendeckende Versorgung gewährleistet werden? Wie soll die Bevölkerung wissen, welche Leistungen von welcher Apotheke erbracht werden und wie soll sie damit leben? Wie soll der Nachwuchs in ein Konkurrenzumfeld einsteigen, in dem der Platzhirsch schon sechs Apotheken betreibt?

Lauterbach geht keine der drängenden Fragen an: Der Personalmangel wird nicht gelöst, wenn eine Inhaberin ihre PTA in eine Mini-Filiale auf dem Dorf abstellt, um sich bei drängenden Fragen telepharmazeutisch dazuzuschalten. Das Personal fehlt und das Geld. Zwar will Lauterbach die Beratung und Präventionsleistungen vielleicht besser vergüten, dafür ist der kaufmännische Teil – gemeint war das Packungshonorar – nicht so wie er sich das vorstellt.

Mit wem redet der Minister eigentlich?

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening findet das alles verrückt, reagiert ihrerseits aber klug mit Einladungen: Lauterbach möge in ihre Apotheke kommen, sich den Versorgungsalltag ansehen und ihre betriebswirtschaftliche Auswertung studieren. Und sich künftig bei Reform-Ideen doch zuerst mit der Standesvertretung beraten.

Denn was auch erstaunte: Immer wieder begründete Lauterbach seine Ideen mit angeblichen Wünschen aus der Apothekerschaft. Mit wem redet der Minister? Bekanntlich wartet die ABDA seit Monaten auf einen Gesprächstermin. Als Mitglied der Bundesregierung sollte er mit den demokratisch legitimierten Vertreterinnen und Vertretern des Berufsstandes sprechen. Das immerhin soll nun endlich am 13. Oktober erfolgen. Dann will Lauterbach mit Overwiening seine Vorstellungen weiter erörtern. Dass er es dann schaffen wird, die Proteste gegen seine Politik zu verhindern, glaube ich persönlich nicht. Nicht nach diesem Auftritt.

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