Kippels: »Apothekenkapitel« wird umgesetzt |
»Wir nehmen das, was im Koalitionsvertrag gemeinschaftlich erarbeitet wurde, sehr ernst«, sagt BMG-Staatssekretär Georg Kippels. / © Deutscher Bundestag/ Inga Haar
Noch ist die geplante Apothekenstärkung durch ein angepasstes Honorar graue Theorie – aber eine sehr konkrete. Denn in ihrem Koalitionsvertrag nehmen sich Union und SPD vor, das Fixum zu erhöhen und zu dynamisieren. Es werden sogar einzelne Beträge genannt – ein Detail, das die Apotheken als klaren Hinweis dafür werten, dass die Umsetzung tatsächlich geschieht und eben keine Theorie bleibt.
Georg Kippels, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), hat nun bekräftigt, dass die Apothekenreform gemäß der im Koalitionsvertrag im Kapitel zu »Apotheken« festgelegten Eckpunkte umgesetzt werde. Kippels war zu Gast bei der Klausurtagung des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR) am vergangenen Wochenende und betonte in diesem Rahmen: »Wir nehmen das, was im Koalitionsvertrag gemeinschaftlich erarbeitet wurde, sehr ernst.« Apotheken seien ein unverzichtbarer Bestandteil insbesondere auch in der weiteren Ausgestaltung des Gesundheitswesens.
In seiner Funktion als AVNR-Vorsitzender wies ABDA-Präsident Thomas Preis den Staatssekretär auf die Notwendigkeit einer schnellen Honorarerhöhung hin – für die Kippels seinerseits Verständnis zeigte, wie der AVNR mitteilt. Apotheken könnten eben nicht wie andere Betriebe die wirtschaftliche Lage aus eigenem Antrieb verändern. Kippels kündigte an, sich für die Entwicklung einer Geschäftsgrundlage für die knapp 17.000 Apotheken einzusetzen, »die in die Zukunft trage«, wie der AVNR schreibt.
Die weitere Kommerzialisierung der Arzneimittelversorgung nahm der Staatssekretär ebenso ins Visier. Diese konterkariere den Versorgungsauftrag der Apotheken vor Ort, kritisierte Kippels. Auch auf die Kassen blickte Kippels. Beim Retaxverhalten sieht er dringenden Handlungsbedarf und zitierte einen Fall, bei dem ein Apotheker einen Patienten versorgt habe und wegen eines Formfehlers auf dem Rezept 5700 Euro von der Krankenkasse nicht erstattet bekam. Solche Sanktionen stünden in keinem Verhältnis, so Kippels.
Auf die Inhalte der anstehenden Apothekenreform ging er bei der AVNR-Tagung nicht ein, sondern verwies auf die geplante Rede von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) beim anstehenden Apothekertag in Düsseldorf.