Kernstück eines 3-D-Atlas des Gehirns veröffentlicht |
Theo Dingermann |
03.08.2020 09:52 Uhr |
Der Hirnatlas soll einen Ausgangspunkt darstellen, um die komplexen Strukturen und Funktionen des menschlichen Gehirns zusammenzuführen. Auf der Basis der kartierten und visualisierten Hirn-Anatomie werden nun weitere Datenblöcke beispielsweise zur Genexpression, zur Konnektivität und zur funktionelle Aktivität miteinander verknüpft, um die Hirnfunktionen und die Mechanismen von Krankheiten noch besser verstehen zu lernen.
Das Atlaskonzept ist dynamisch, das heißt es wird kontinuierlich an die Fortschritte in der Hirnforschung angepasst. Es ist offen verfügbar, um Neurobildgebungsstudien an gesunden Probanden und Patienten sowie Modellierungen und Simulationen zu unterstützen. Und es ist interoperabel, um es mit anderen Atlanten und Quellen zu verknüpfen.
Die Architektur der Nervenzellen ändert sich an der Grenze zwischen zwei Arealen (gestrichelte Linie). Das ist die Grundlage der Kartierung. Die Areale der untersuchten Gehirne werden in den Julich-Brain-Atlas gebracht und hier überlagert. / Foto: Forschungszentrum Jülich/Katrin Amunts
Die EBRAINS-Infrastruktur ermöglicht es auch, die Karten für Simulationen zu nutzen oder künstliche Intelligenz anzuwenden, um den Cross-Talk zwischen den Hirnarealen zu erforschen. Die aus solchen Animationsprojekten resultierenden riesigen Datenmengen werden mit Hilfe der EBRAINS-Rechenplattform verarbeitet. Die dazu erforderliche Rechenleistung stammt aus dem neuen europäischen Supercomputing-Netzwerk FENIX, dem fünf führende Zentren für Hochleistungsrechnen angehören, darunter auch das Julich Supercomputing Center (JSC).