Kennedy soll US-Gesundheitsminister werden |
Während der Pandemie behauptete er, Coronaimpfungen würden das Risiko für Corona steigern. Nun soll Robert F. Kennedy neuer US-Gesundheitsminister werden. / © Imago/SOPA Images
Trump schrieb bei X, Kennedy werde die Epidemie chronischer Krankheiten beenden und Amerika wieder gesund machen. Die Bürger seien viel zu lange mit Täuschung und Desinformation konfrontiert worden.
Der Republikaner hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Kennedy mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Kennedy hatte wenige Tage vor der Wahl kundgetan, dass Trump ihm die »Kontrolle« über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt hatte.
Der 70-Jährige stammt aus der prominenten Kennedy-Familie. Er ist der Neffe von Ex-Präsident John F. Kennedy. Er war jahrzehntelang Demokrat, entfernte sich dann aber zunehmend von der Partei. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
Laut einem Bericht im »Spiegel« behauptete Kennedy, Impfungen würden Autismus bei Kindern verursachen. Zudem habe er ohne jeglichen wissenschaftlichen Beweis gepostet, die Gebärmutterhalskrebs-Impfung Gardasil erhöhe offenbar das Risiko von Gebärmutterhalskrebs.
Außerdem war er der Ansicht, dass Coronaimpfungen das Risiko für Corona steigern würden. Die Corona-Vakzine nannte er demnach »die tödlichste Impfung, die je hergestellt wurde«. Die Schutzmaßnahmen der US-Regierung in der Pandemie nannte er »Faschismus«.
Der »Spiegel« bezeichnete Kennedy in seinem Beitrag als »schwarzes Schaf des Clans«. Er sei immer anders gewesen als die anderen Kennedys: ein Heroinjunkie, Anti-Atom-Aktivist, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker.
Als er 2023 seine Kandidatur für das Präsidentenamt erklärte, hätten laut »Spiegel« vier seiner eigenen Geschwister einen offenen Brief verfasst, in dem sie die Ambitionen ihres Bruders als »gefährlich« bezeichneten. Bobby habe zwar den gleichen Namen wie ihr Vater, aber nicht die gleichen Werte, Visionen oder das Urteilsvermögen.
Und als Robert F. Kennedy Junior Ende August seine chancenlose Kandidatur aufgab und zum Votum für Trump aufrief, schrieben die vier anderen Kennedys laut »Spiegel«-Bericht, das sei »ein Verrat an den Werten, die unserem Vater und unserer Familie so viel bedeuten. Dies ist ein trauriges Ende einer traurigen Geschichte.«