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Opioide in der Schwangerschaft

Keine Verknüpfung mit psychiatrischen Folgen für Kinder

Der kurzfristige Einsatz von niedrig dosierten Opioiden bei Schmerzen in der Schwangerschaft führt nicht zu psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern. Das zeigen neue Daten aus Südkorea.
Daniela Hüttemann
25.04.2024  10:30 Uhr

Die Arzneimittelanwendung in der Schwangerschaft ist immer ein heikles Thema, weil es eine Gefährdung des ungeborenen Kindes möglichst zu vermeiden gilt. Nun gibt es neue Daten zu häufig eingesetzten Schmerzmitteln in der Schwangerschaft. Erst vergangene Woche zeigten Daten aus Schweden keinen Zusammenhang zwischen Paracetamol während der Schwangerschaft und ADHS, Autismus oder intellektueller Behinderung. Nun kommt eine südkoreanische Studie zu einem ähnlichen Ergebnis bei einem sachgerechten Einsatz von Opioiden nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel.

Ausgewertet wurden hier die Daten von mehr als 3,1 Millionen in den Jahren 2010 bis 2017 in Südkorea geborenen Babys von rund 2,3 Millionen Müttern. Die Entwicklung der Kinder wurde im Schnitt über sechs Jahre verfolgt. Andere Einflussfaktoren wie Alter der Mutter, Haushaltseinkommen und Vorerkrankungen der Mutter sowie Geschlecht des Kindes, Geburtsgewicht und Stillen wurden berücksichtigt. Zudem wurde ein Geschwistervergleich durchgeführt.

7 Prozent der Kinder waren im Mutterleib Opioiden ausgesetzt gewesen. Die Forschenden um Studienleiter Dong Keon Yon vom Kyung Hee University College of Medicine in Seoul fanden nur ein leicht erhöhtes, klinisch nicht relevantes Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen bei diesen Kindern, das im Geschwistervergleich nicht einmal statistisch signifikant war. Allerdings identifizierten sie auch Faktoren, die das Risiko für Stimmungsschwankungen, ADHS und intellektuelle Beeinträchtigung etwas erhöhten: ein Opioid-Einsatz im ersten Schwangerschaftsdrittel, höhere Dosen sowie eine Behandlungsdauer von 60 Tagen und mehr.

Die Studienautoren schränken ein, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine Schlüsse über Ursache und Wirkung zulässt. Zudem könne es noch andere, nicht berücksichtigte Einflussfaktoren geben. Sie weisen jedoch auf die Größe der Studie, die hohe Qualität der Daten und verschiedene durchgeführte statistische Analysen hin. 

Sie schreiben im »British Medical Journal«: »Diese Ergebnisse sprechen für eine vorsichtige Verschreibung von Opioiden zur Schmerzlinderung während der Schwangerschaft und unterstreichen die Bedeutung weiterer Forschung für die Erstellung definitiverer Leitlinien.« In einem begleitenden Editorial heißt es, die Studie liefere zusätzliche Erkenntnisse für die klinische Entscheidungsfindung bei Frauen, die während der Schwangerschaft eine Schmerzbehandlung benötigen.

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