»Keine Honorarreform ohne Strukturreform« |
Ev Tebroke |
09.10.2024 15:00 Uhr |
Was die angekündigte Strukturreform betrifft, so gab Lauterbach zu, die Koalition müsse an der Ausgestaltung noch etwas arbeiten. Die Qualität der apothekerlichen Leistung nehme durch diese Reform aber keinen Schaden, betonte er. Das Argument, dass seine Reform genau das Gegenteil bewirke – statt einer Stärkung eine weitere Schwächung der Apothekenlandschaft – prallte an dem Minister schlicht ab.
Er verstehe die Angst der Apothekerschaft davor, dass ihr Beruf abgewertet werde, wenn Leistungen nicht mehr durch die Apotheker erbracht würden, sondern durch PTA. »Aber Sie haben ja die Freiräume, wie sie die Umsetzung gestalten, um die Qualität zu erhalten.« Niemand werde gezwungen, die telepharmazeutische Fern-Beratung anzubieten.
Eine Apothekerin entgegnete süffisant, der Abwertung des Apothekerberufs habe Lauterbach ja bereits durch die Abänderung des Claims auf den Packungsbeilagen vorbereitet. Dieser lautet neuerdings: »Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.«
Es bleibt nun abzuwarten, wann der neue Entwurf zur Apothekenreform kommt. Dass er kommt, da ist der Minister zuversichtlich: »Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen noch mit einem Vorschlag auf Sie zukommen können.«