Kein EPA-Test in NRW-Apotheken |
Lukas Brockfeld |
03.01.2025 16:00 Uhr |
Mit dem Stecken der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) können Apotheken auf die elektronische Patientenakte (EPA) der Patienten zugreifen. Zunächst aber nur in Hamburg und Franken. / © ABDA
Zwischen den Feiertagen sorgte der Chaos Computer Club (CCC) über die Fachpresse hinaus für Aufsehen. Den IT-Experten war es offenbar gelungen, mit wenig Aufwand unbefugt Zugriff auf die elektronische Patientenakte (EPA) zu erhalten. Der CCC sieht die Patientenakten von mehr als 70 Millionen Versicherten in Gefahr. Die Gematik bedankte sich bei den Hackern und erklärte, dass sie die Warnung sehr ernst nehme. Das simulierte Angriffsszenario halte man allerdings für unrealistisch.
Am 2. Januar versendete der Deutsche Apothekerverband (DAV) ein Rundschreiben, in dem erklärt wurde, dass sich die EPA-Pilotphase ab dem 15. Januar ausschließlich auf die Apotheken in Hamburg und Franken beschränken wird. Der Schritt ist demnach eine direkte Reaktion auf die Warnung des CCC.
In der dritten Modellregion NRW nehmen ohnehin nur Krankenhäuser und Arztpraxen an der Pilotierung teil. Allerdings sollen alle Versicherten im bevölkerungsreichsten Bundesland ab dem 15. Januar standardmäßig eine EPA erhalten. Ursprünglich hätten die Apotheken in NRW auch »wild« auf diese zugreifen können, zumindest wenn sie über die entsprechende Software verfügen.
Jetzt sollen nur die Apotheken auf die EPA der Versicherten zugreifen können, die sich in den Modellregionen Franken und Hamburg offiziell für die Pilotierung angemeldet haben. Damit sind alle Apotheken in NRW und der übrigen Bundesrepublik vorläufig ausgesperrt.
Auf Nachfrage der PZ erklärte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe, dass diese Begrenzung dazu beitrage die Sicherheit zu erhöhen. So sei die Zahl der Apotheken deutlich geringer und es könne während der Pilotphase genau nachvollzogen werden, wer auf die digitalen Akten zugegriffen hat.