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EPA-Testphase

KBV spricht von schwierigem Start

Seit dem 15. Januar läuft die Testphase der elektronischen Patientenakte (EPA) in den Modellregionen Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), spricht jetzt von einem schwierigen Start und warnt angesichts der Sicherheitsprobleme vor einem verfrühten bundesweiten Roll-out. 
Lukas Brockfeld
21.02.2025  11:10 Uhr

Im Augenblick wird die neue elektronische Patientenakte in den Modellregionen auf Herz und Nieren getestet. So sollen ähnlich gravierende Probleme wie bei der Einführung des E-Rezepts im vergangenen Jahr vermieden werden. Doch die Pilotphase der EPA läuft bisher offenbar alles andere als rund. So sprach Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, in einem am Donnerstag veröffentlichten Video von einem schwierigen Start der Pilotphase.

»Die EPA wird getestet, aber es ist nicht so, dass die elektronische Patientenakte in den Praxisbetrieb eingebunden ist. Da läuft noch zu wenig, um hier tatsächlich valide Aussagen über die Funktion der EPA im Praxisbetrieb zu machen«, führte Steiner aus. Es seien etwa 250 Praxen an der Pilotphase beteiligt, doch nur ein Viertel der Praxen habe ein EPA-Modul, das ohne größere Fehler funktioniert. Ein Viertel der Praxen habe bisher noch gar kein Modul erhalten. Zudem hätten technische Probleme der Aktenhersteller den EPA-Start verzögert. 

Schwerwiegende Sicherheitsbedenken 

»All das ist nicht verwunderlich bei einer Erprobung einer so komplexen Anwendung wie die Einführung der elektronischen Patientenakte«, erklärte Steiner. »Aber dennoch hätte man letztlich nicht von Anfang an von vier Wochen Testphase sprechen dürfen, sondern hätte die notwendige Zeit dran geben müssen«. Die KBV erwarte, dass die EPA bis zur bundesweiten Einführung anständig funktioniere und obendrein sicher sei. 

Denn auch die Sicherheit der elektronischen Patientenakte macht Sibylle Steiner offenbar Sorgen. Im Dezember gelang es den IT-Spezialisten des Chaos Computer Clubs (CCC) mit vergleichsweise wenig Aufwand in die Akten einzubrechen. Die Bundesregierung erklärte zwar, dass sie die EPA für sicher halte, doch die KBV Vorständin warnt: »Die Bundesdatenschutzbeauftragte, Frau Professor Specht-Riemenschneider, geht davon aus, dass es schwierig werden dürfte, die Sicherheitslücken, die der Chaos Computer Club beschrieben hat, bis April tatsächlich auszuräumen und die Sicherheitslücken zu schließen«. 

Datenschutz und Datensicherheit seien essenziell für die Nutzung der EPA und ihrer Akzeptanz in den Gesundheitsberufen. Zur Schließung der Sicherheitslücke müsse die Gematik laut Steiner eng mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammenarbeiten und deren Kriterien erfüllen. 

Start im April zu früh? 

Ursprünglich sollte die EPA schon Mitte Februar in ganz Deutschland eingeführt werden. Das Bundesministerium für Gesundheit hat den Roll-out aufgrund der Sicherheitsbedenken auf April verschoben. Doch Sibylle Steiner hält auch das für verfrüht: »Ich finde, jetzt bereits wieder zu einem frühen Zeitpunkt, voreilig auch, einen Start zu verkünden, finde ich sowohl verfrüht als auch verfehlt an dem Punkt und das auch angesichts der Tatsachen, dass wir einen schwierigen, wenn nicht sogar zähen Start in den Modellregionen hatten, was den Testbetrieb der EPA angeht.« Neben der KBV sprechen sich auch die in den Modellregionen zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) für einen späteren bundesweiten EPA Roll-out aus

Die KBV-Vorständin adressierte am Ende ihrer Videobotschaft die Verantwortlichen in der Politik: »Wir erwarten, dass das BMG sich an die Gematik-Beschlüsse hält und natürlich auch an die eigene Zusage, dass man erst dann in einen flächendeckenden Rollout geht, wenn die EPA sich in der Praxis bewährt hat, also sie funktioniert im Praxisbetrieb und alle Sicherheitslücken geschlossen sind.«

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