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GKV-SV
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Kassen wollen einheitliches Portal für Arzttermine

Die stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Stefanie Stoff-Ahnis, plädiert dafür, dass Arzttermine standardmäßig über ein einheitliches Portal gebucht werden können. Auch ärztliche Ersteinschätzungen sollen demnach digital stattfinden. Der Digitalverband Bitkom meldet einen Anstieg bei Online-Terminbuchungen.
AutorKontaktdpa
Datum 23.12.2025  09:45 Uhr

»Es ist heute Standard, dass ich alles Mögliche über mein Handy regeln kann und das muss natürlich künftig auch regelhaft beim Buchen von Arztterminen gehen«, sagte Stoff-Ahnis der »Rheinischen Post«. »Wir wollen, dass freie Arzttermine zukünftig anteilig an eine unabhängige Plattform gemeldet werden müssen, und dann können die Versicherten etwa über ihre Krankenkassen-App bei Bedarf einen der freien Termine buchen.« Gleichzeitig forderte Stoff-Ahnis, dass auch die ärztliche Ersteinschätzung künftig digital stattfindet.

»Im ersten Schritt gebe ich meine Symptome und die Beschwerden ein und bekomme dann eine Rückmeldung.« Die könne einen Termin beim Hausarzt empfehlen, aber auch den Weg zur Notdienstpraxis, ins Krankenhaus – oder einfach Bettruhe. »Das würde den Menschen direkt helfen und gleichzeitig zum Beispiel auch die Notaufnahmen entlasten«, sagte Stoff-Ahnis.

In Verbindung mit einer digitalen Überweisung könnten dann Termine rein nach Dringlichkeit vergeben werden, ohne die Nachfrage, ob der Patient privat oder gesetzlich versichert ist.

Bitkom: Großteil bucht Arzttermine online

Der Branchenverband Bitkom meldete derweil, dass die digitale Terminvergabe sich in Arztpraxen etabliert habe und ist zu einem festen Bestandteil im deutschen Gesundheitssystem geworden sei. Bereits 64 Prozent der Deutschen hätten inzwischen mindestens einmal einen Arzttermin online vereinbart.

Damit sei der Anteil innerhalb von zwei Jahren stark gestiegen: 2024 lag er noch bei 50 Prozent, 2023 sogar erst bei 36 Prozent. Weitere 16 Prozent haben demnach zwar bislang keinen Onlinetermin gebucht, könnten sich dies aber künftig vorstellen. Nur noch 18 Prozent lehnten die digitale Terminvergabe grundsätzlich ab.

Für die repräsentative Erhebung wurden 1.145 Menschen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands befragt. Besonders häufig genutzt werden demnach spezialisierte Terminplattformen: 58 Prozent der Befragten haben ihren Arzttermin bereits über Portale wie Doctolib, Jameda, Clickdoc, Termed und andere vereinbart. 25 Prozent nutzten dafür die Website einer Arztpraxis oder medizinischen Einrichtung, etwa über ein Online-Formular oder per E-Mail.

 

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