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Honorar

Kaputtsparen ist keine Reform

Die Ankündigung einer Apothekenreform ohne gleichzeitige Honoraranpassung ist aus Sicht der Apothekerschaft mehr als enttäuschend, sie gefährdet die Zukunft der flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung in Deutschland. Ein Kommentar zur Rede von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf.
Sven Siebenand
16.09.2025  17:30 Uhr

Seit mehr als zwei Jahrzehnten wurden die Vor-Ort-Apotheken bei der Vergütung sträflich vernachlässigt. Während die Betriebs- und Personalkosten deutlich gestiegen sind, stagniert das Fixhonorar seit Jahren. Das Ergebnis ist eine dramatische wirtschaftliche Schieflage, die bereits zu einem Verlust von rund 20 Prozent der Apotheken geführt hat.

Ohne eine sofortige und substanzielle Honoraranpassung wird sich diese Schließungswelle fortsetzen. Die Leidtragenden sind am Ende ältere und chronisch kranke Patientinnen und Patienten, die immer weitere Wege zur nächsten Apotheke zurücklegen müssen.

Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, das Apothekenhonorar anzuheben und die Rolle der Apotheken zu stärken – unter anderem mit einer Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro, im ländlichen Raum sogar auf bis zu 11 Euro. Diese Zusage muss nun dringend eingelöst werden. Wer eine Reform ohne Honorarerhöhung plant, bricht nicht nur politische Versprechen, sondern entzieht den Apotheken die wirtschaftliche Grundlage für ihren Versorgungsauftrag.

Tag für Tag leisten Apotheken einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung – 24/7/365, wohnortnah, kompetent und krisenfest. Diese Daseinsvorsorge darf nicht kaputtgespart werden, indem man die Erhöhung des Fixums, wie es die Ministerin sagte, »zeitnah auf Wiedervorlage legt«.

Natürlich sind die Apotheken bereit und grundsätzlich in der Lage, mehr Verantwortung zu übernehmen: in Prävention, Früherkennung, niedrigschwelliger Gesundheitsberatung, Impfungen sowie der Entlastung von Arztpraxen und Notaufnahmen. Doch diese erweiterten Versorgungsleistungen sind nur möglich, wenn die Apotheken dafür auch wirtschaftlich ausgestattet sind. Neue Aufgaben ohne angemessene Vergütung bedeuten Mehrarbeit ohne finanzielle Basis. Das ist nicht tragbar.

Eine Apothekenreform ohne Honorarerhöhung ist also keine Reform, sondern eine Verschärfung der Krise. Wer die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sichern, die Patientensicherheit gewährleisten und die Apotheken als Gesundheitsstütze erhalten will, muss sie endlich finanziell stärken – nicht irgendwann, sondern jetzt.

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