Kann Mitfiebern dem Herzen schaden? |
Die gute Nachricht: Schon kleinen Maßnahmen könnten das Herz schützen. Wer gut vorbereitet ist, hat vorab mit Arzt oder Ärztin einen Plan geschmiedet. Denn eine Möglichkeit ist, die Dosis der jeweiligen Medikamente vor oder während solcher Anspannungssituationen anzupassen. Das macht auch Kardiologe Meinertz, der selbst einen hohen Blutdruck hat. «Ich weiß, wenn ich mir das Spiel anschaue, dass meine Herzfrequenz ungewöhnlich ansteigt. Da nehme ich eine Stunde vor dem Spiel eine Dosis meines Betablockers mehr», sagt er. Wichtig ist aber: Dosierungen von Medikamenten auf keinen Fall in Eigenregie verändern, nur in Absprache mit Arzt oder Ärztin.
Was dem Herz-Kreislauf-System auch hilft, sind ein paar Schritte in der Halbzeitpause und ein maßvoller Umgang mit Alkohol. Und wenn es möglich ist: dafür sorgen, dass das Herz gar nicht erst bis zum Anschlag wummert: «Innerlich eine gewisse Distanz halten, ganz bewusst. Es ist alles nur ein Spiel und ein Spaß. Auch wenn das leichter gesagt ist als getan», sagt Meinertz.
Ein Warnzeichen, dass die Fußball-Anspannung dem Herzen gerade zu viel wird, ist ein Engegefühl im Brustkorb: «Ein wie eingeschnürtes Gefühl, das in den Hals, in die Schultern, Arme oder in den Bauch ausstrahlt oder aber nur hinter dem Brustbein sitzt», beschreibt Meinertz. «Ein Gefühl, das man sonst vielleicht nur unter starker körperlicher Belastung kennt.»
Wer eine Herzerkrankung hat, weiß im besten Fall, was dann zu tun ist – und dass Runterkommen nun ein Muss ist. Ist der Schmerz jedoch sehr stark oder wird immer stärker, ist das ein Fall für den Notruf 112.