Kammerpräsident fordert Soforthilfe für Apotheken |
| PZ |
| 19.03.2024 17:40 Uhr |
Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90/Grüne) im Gespräch mit Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, im Magdeburger Landtag. / Foto: K. Pohl/LAK
Wie die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt heute mitteilte, traf sich Kammerpräsident Münch am 13. März mit der Landtagsabgeordneten Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90/Grüne). Sie ist zugleich Sprecherin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration. Da das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) derzeit noch für die Honorargestaltung der Apotheken zuständig ist, nutzte Kammerpräsident Münch die Gelegenheit, der Grünenpolitikerin die schwierige Situation der Apotheken näher zu erläutern.
Zentrales Problem der Apothekerinnen und Apotheker sei die mangelhafte Honorierung. Der fehlende Inflationsausgleich bringe viele Apotheken in eine extreme wirtschaftliche Schieflage, warnte Münch. »Wir brauchen umgehend eine Soforthilfe, wenn wir das flächendeckende Netz der Apotheken erhalten wollen«, betonte er.
Der Kammerpräsident erläuterte zudem, wie angespannt neben der wirtschaftlichen auch die personelle Situation der Apotheken sei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spürten ebenfalls die seit Jahren fehlenden Honoraranpassungen. So liege das tarifliche Einstiegsgehalt einer Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten genau fünf Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn. »Hier bedarf es dringend einer Anpassung der Gehälter, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen«, forderte Münch. Anderenfalls steige das Risiko, dass Fachpersonal in besser bezahlte Branchen wie die Industrie oder den öffentlichen Dienst abwandere, warnte der Kammerpräsident.
Sziborra-Seidlitz versprach, über ihre Parteikontakte die Apothekenthemen an die Bundespolitik heranzutragen. Auch für Fragen rund um einen notwendigen Bürokratieabbau zeigte sie Verständnis. Hier könne kostenneutral schnell einiges verbessert werden, so die Grünenpolitikerin.