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Palliativversorgung

»Just do it«

Auch eine nicht spezialisierte Apotheke kann in der Palliativversorgung aktiv werden. Pharmazeutisches Know-how und Offenheit sind die Voraussetzungen. »Trauen Sie sich, palliativ zu versorgen« lautete die Botschaft eines Seminars bei der Expopharm Impuls.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 07.10.2020  09:30 Uhr

Oftmals sind Hausarzt und Stammapotheke eine Konstante im Leben eines Menschen und viele Patienten haben ein vertrautes Verhältnis zu ihrem Arzt und ihrem Apotheker. »In der Apotheke haben wir bisweilen die längste Beziehung zu einem Patienten und seiner Familie; das ist besonders wichtig in der letzten Lebensphase«, betonte Dr. Constanze Rémi, Palliativ-Apothekerin am Universitätsklinikum München-Großhadern im Online-Seminar.

Bei der Versorgung schwer und terminal erkrankter Menschen denken die meisten zuerst an den stationären Sektor mit Palliativstation, palliativem Konsildienst und Hospiz oder an die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Allerdings brauchen viel mehr Patienten eine allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV). »Zur AAPV gehören nicht nur Palliativ- und Hospizdienste, sondern alle an der Versorgung Beteiligten, also auch die Apotheken«, verdeutlichte Rémi und ermutigte ihre Kollegen: »Sie alle machen Palliativversorgung. Just do it.«

Was leisten Apotheker in der AAPV?

»Man muss keine super ausgerüstete Apotheke haben, um diesen Part der Versorgung zu übernehmen«, bestätigte Dr. Christian Redmann, Stadt-Apotheke Ebermannstadt. »Know-how und Ansprechbarkeit reichen zuerst einmal aus.« Viele Angehörige kämen in die Apotheke, um sich Hilfe und Rat zu holen oder auch um »normale Fragen zur Medikation« zu klären. 

Manchmal sei es schon eine große Hilfe, einen Botendienst anzubieten und dabei die Uhrzeit auf die Bedürfnisse des Patienten oder der Familie abzustimmen, damit der Bote nicht in der Ruhepause stört, berichtete der Apotheker. Wichtig sei zudem, dem Hausarzt pharmazeutisches Wissen anzubieten, das Thema Palliativversorgung mehr in die Gesellschaft einzubringen und die Dienstleistungen der Apotheke öffentlich zu machen. »Apotheker sind Teil der AAPV.«

Nur interprofessionell gelingt´s

Um schwerkranke Menschen und ihre Familien gut zu betreuen, sei die interprofessionelle Zusammenarbeit essenziell, betonte Rémi. Verschiedene berufliche Perspektiven könnten sich gut ergänzen.

»Verlässlichkeit, Kreativität und Flexibilität«: Das schätzt Dr. Christina Gerlach, Internistin und Palliativmedizinerin am UKE Hamburg-Eppendorf, am meisten an den Apothekern. In der Palliativsituation gebe es oft »nur eine Chance, es gut zu machen«. Umso wichtiger sei eine verlässliche schnelle Versorgung mit Arzneimitteln und Materialien. Kreativität sei nötig, zum Beispiel bei der Herstellung einer patientenorientierten Rezeptur. Ärzte bräuchten auch das spezielle pharmazeutische Wissen und Informationen zu Arzneimitteln und besonderen Applikationswegen. Apotheker könnten in vielen Bereichen mitwirken, zum Beispiel bei Wundversorgung, Ernährung oder Betreuung von Angehörigen.

»Ohne die Unterstützung von Apothekern kann man die Palliativversorgung sowohl ambulant als auch stationär knicken«, sagte die Ärztin. Sie erlebe Apotheker als »die am stärksten an Dienstleistungen orientierte Berufsgruppe im Gesundheitswesen«. Sie seien kompetent und lösungsorientiert und »haben immer noch den Sicherheitsaspekt auf dem Schirm«.

Gerlach berichtete aber auch von praktischen Problemen. »An Feiertagen und nachts verbringt man viel Zeit damit, Opioide zu erjagen. Manchmal versteht auch das Personal der Notdienstapotheke nicht, dass wir das Opioid, zum Beispiel bei akuter Atemnot eines Patienten, schnell brauchen.« Generell ist es hilfreich, wenn Apotheker und Ärzte vorab besprechen, welche Opioide in welchen Darreichungsformen in der Apotheke vorrätig sein sollten.

Auf jeden Fall müsse die interprofessionelle Zusammenarbeit geübt werden »wie in einem Orchester«, betonte auch Rémi. »Egal ob es im individuellen Fall ein Duett oder ein ganzes Sinfonieorchester braucht: Den Takt geben der Patient und die Familie vor.«

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