| Christina Hohmann-Jeddi |
| 20.11.2025 16:00 Uhr |
In der vorherigen Sitzung im Juni hatte die Kammerversammlung dem Notdienstausschuss der LAKT den Auftrag gegeben, regionale Lösungen für Problemregionen mit hoher Notdienstbelastung zu erarbeiten. Die entwickelten Lösungen stellte Sabine Kratky vor. Die Kammer habe zwei Modellprojekte gestartet: eine Notdienstbörse, bei der Dienste abgegeben beziehungsweise übernommen werden können, und das Projekt »Richtlinie plus 5 km«, bei dem die Grenzen der Notdienstregionen noch ausgeweitet werden können. Letzteres kann nur in Kreisen mit sehr hoher Belastung in Anspruch genommen werden. Bislang seien von den 36 Notdienstkreisen erst 33 Pläne für das kommende Jahr eingegangen, und erst ein Teil genehmigt worden, berichtete Kratky. Es zeige sich, dass die Notdienstbörse nur in neun Kreisen genutzt wird – und hier verstärkt von Filialverbünden.
Das Projekt »Richtlinie plus 5 km« werde nur von 12 der 17 berechtigten Kreise in Anspruch genommen, berichtete die Vorsitzende des Notdienstausschusses. Das Verfahren wirke – in den entsprechenden Kreisen sei die Zahl der jährlichen Dienste zum Teil deutlich gesunken. Die teilnehmenden Apotheken erhalten von der LAKT ein Poster, um die Patienten dafür zu sensibilisieren, dass die Grenzen ausgeweitet werden und sie in Zukunft eventuell weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Noch sei eine Auswertung der Daten nicht möglich, da noch nicht alle Notdienstpläne genehmigt wurden. Die Projekte sind auf ein Jahr angelegt, dann sollen sie evaluiert werden.
Zudem werde die Kammer Bürgermeister und Lokalpolitiker der betroffenen Regionen über die »Richtlinie plus 5 km« schriftlich informieren, berichtete Thoralf Kühn von der LAKT. Das sei eine Gelegenheit mit den Politikern vor Ort noch einmal ins Gespräch zu kommen. Dann gelte es auch darauf hinzuweisen, dass in diesem Jahr wieder 15 Apotheken in Thüringen geschlossen wurden.