| Christina Hohmann-Jeddi |
| 20.11.2025 16:00 Uhr |
Im Prinzip enthalte der Reformentwurf viele Elemente, die bereits der vorherige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagen hatte. »Wenn man es nicht wüsste, dass es eine neue Gesundheitsministerin gibt, würde man es an der Politik nicht merken«, so Schreiber. Gerade die Einführung einer Vertretungsregelung für PTA sei schon von Lauterbach propagiert worden. Anders als damals, als CDU und FDP sich dagegen stemmten und der Reformvorschlag letztlich scheiterte, sieht Schreiber heute keinen politischen Widerstand gegen diese Regelung. »Wer soll sich dem denn entgegensetzen?«
Und wie soll der Berufsstand auf den erneuten Vorstoß reagieren? Wenn die fundierte Kritik an den Vorhaben vonseiten der Apothekerschaft keine Wirkung zeige, müsse der Berufsstand noch einmal laut werden, so Schreiber. »Frau Warken weiß noch nicht, wie laut wir werden können.« Die ABDA arbeite an einer aufmerksamkeitsstarken Kampagne.
Kleine Erfolge für langjährigen berufspolitischen Einsatz sind zumindest in einem anderen Bereich zu verzeichnen: der Weiterentwicklung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Jena. Dafür haben Schreiber, die Kammer und der Thüringer Apothekerverband schon viel getan. Seit vielen Jahren setzt sich die Apothekerschaft in Thüringen für einen Neubau ein. Dieser wird seit Längerem geplant, die Finanzierung ist aber noch unklar. Wie Schreiber berichtete, habe man es nun geschafft, einen Planungstitel für den Bau im Doppelhaushalt 2026/2027 unterzubringen.
Professor Dr. Oliver Werz von der Universität Jena gab einen Überblick über die Situation am Pharmazeutischen Institut. Positiv sei die Entwicklung der personellen Situation: Es konnten zwei Kollegen für über längere Zeit offene Stellen gewonnen werden. Dr. Antje Träger wird den Bereich Pharmazeutische und Medizinische Chemie ab Januar in Forschung und Lehre unterstützen. Ebenfalls ab Januar 2026 wird Apotheker Dr. Eduard Preis aus Marburg seine Professur in Pharmazeutischer Chemie antreten.
Weniger erfreulich sei die Situation beim Neubau. Im Haushalt 2026/2027 seien »Mittel für die Vorplanung« vorgesehen. Der Baubeginn könnte 2029 starten, eine Nutzung des Gebäudes wäre frühestens ab 2032 möglich. Hier sei ein langer Atem gefragt, so Werz.