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Verbraucherzentralen
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Jodgehalte in Algenprodukten schwanken enorm

Wie viel Jod steckt wirklich in Algensnacks, Nudeln oder Tee? Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt große Unterschiede, denn Alge ist nicht gleich Alge. Zudem bemängeln sie eine mangelnde Kennzeichnung. Tipps für den sicheren Verzehr.
AutorKontaktdpa
Datum 26.11.2025  12:30 Uhr

Ob in Chips, grünem Algensalat, Misosuppe, Agar-Agar, im Brot als blaugrünes Spirulina oder als Nori-Blätter um die Sushi-Röllchen: Wir verzehren mehr Algen, als wir denken. Das kann gut für die Jodversorgung sein und damit für die Bildung von Schilddrüsenhormonen, die etwa Knochenbildung und Energiestoffwechsel steuern. Einige Algenarten sind jedoch sehr jodreich.

Problematisch ist es, wenn Algenprodukte keine Angaben zum Jodgehalt und zur empfohlenen Verzehrmenge tragen. Denn eine regelmäßig zu hohe Jodaufnahme kann die Schilddrüse wiederum auch schädigen. Darauf weist die Verbraucherzentrale Thüringen hin. In einem Marktcheck mit den Kollegen aus den anderen Bundesländern untersuchten sie die Kennzeichnung von 142 Produkten mit und aus Algen.

Teils wurden die wissenschaftlichen Namen der Algen, wie Chlorella vulgaris genannt, teils Sammelbegriffe wie Kombu, hinter dem sich mehrere essbare Arten verbergen. Aber auch ungenaue Bezeichnungen wie Meeresalge oder Seetang waren zu finden – was keine Rückschlüsse auf die Algenart zulässt. Von 56 Produkten mit relevanten Algenanteilen trugen nur etwas mehr als die Hälfte einen Warnhinweis zur möglichen Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion.

Die Untersuchungsergebnisse im Einzelnen

19 der 142 Produkte aus dem stationären oder Onlinehandel ließen die Verbraucherschützer gesondert im Labor untersuchen, darunter ein Aufstrich, Tee, Nudeln, Snacks, Salate und ein Gewürz - mit folgenden Ergebnissen:

  • Die Jodgehalte schwanken enorm – zwischen 11 und 8.720 Mikrogramm pro 100 Gramm.
  • Acht der 19 Produkten enthielten so hohe Jodgehalte, dass sie einen Warnhinweis hätten tragen sollen.
  • Drei Produkte führten bereits bei üblichen Verzehrmengen zu gesundheitlich bedenklich hohen Jodaufnahmen. Darunter war ein Rooibostee mit der Alge Kombu – ohne Angaben von Jodgehalt und Warnhinweisen. Ärgerlich, denn: »Schon 54 ml davon reichten aus, um die tolerierbare tägliche Jodmenge von 600 Mikrogramm auszuschöpfen – eine normale Tasse von etwa 150 ml enthält fast das Dreifache«, erklärt die Thüringer Verbraucherschützerin Luise Hoffmann.
  • Zwei Algenpasta-Produkte fielen durch sehr hohe Jodgehalte auf. Problematisch: Auf einer der Verpackungen stand ein völlig unbedenklicher, allerdings falscher Jodgehalt. Tatsächlich beinhalten bereits 12 Gramm dieser Nudeln die maximale Tagesmenge an Jod – für Pasta eine unrealistisch kleine Portion.
  • Auch verschiedene Algensnacks und ein algenhaltiges Gewürz wiesen hohe Jodgehalte auf. Allerdings kommen Gewürze üblicherweise nur in geringen Mengen zum Einsatz. Die Algensnacks wurden in sehr kleinen Packungsgrößen mit nur wenigen Gramm angeboten. Durch diese Produkte ist eine übermäßige Jodaufnahme daher unwahrscheinlich, befanden die Ernährungsexperten. Stattdessen könnten sie zur täglichen Jodversorgung beitragen.
  • Es gab allerdings auch algenhaltige Lebensmittel im Test, die moderate Jodgehalte aufweisen und in üblichen Mengen gegessen, geeignete Jodlieferanten sein können, so die Verbraucherschützer. Dazu gehörten etwa Salate aus der Wakame-Alge.

Die Verbraucherschützer wünschen sich zusätzliche Pflichtangaben zum Jodgehalt sowie Warnhinweise bei hohen Jodgehalten. Solange das nicht so ist, haben sie aber auch Empfehlungen, damit man nicht zu viel aufnimmt. Zu viel wären täglich mehr als 600 Mikrogramm Jod aus allen Quellen wie Fisch, Milchprodukten, jodiertem Speisesalz, aber auch Nahrungsergänzungsmitteln oder algenhaltigen Lebensmitteln zusammen. Das ist die sichere Höchstmenge, zu der die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit rät.

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