Jetzt auch Saxenda-Fälschungen |
Laut dem Hersteller Novo Nordisk sind mittlerweile auch Fälschungen des Diabetesmedikaments Saxenda im Umlauf. / Foto: PZ/Screenshot saxenda.com
Ozempic-Fälschungen sind inzwischen in mindestens 14 Ländern aufgetaucht, darunter Deutschland, Österreich und Großbritannien. Nach eigenen Angaben wurde der Pharmahersteller Novo Nordisk in mehreren Ländern auf gefälschte Ozempic- und Saxenda-Pens aufmerksam gemacht. Das teilte der Hersteller heute in einer Information in Österreich mit, die sich an Semaglutid- und Liraglutid-Patienten richtet. Die meisten dieser Medikamentenfälschungen seien demnach über illegale Verkaufswege verbreitet worden. In wenigen Fällen seien Fälschungen von Ozempic und Saxenda über legale Wege an die Patientinnen und Patienten gekommen – auch in Europa.
Novo Nordisk weist darauf hin, dass sich der Inhalt der gefälschten Pens stark von den Originalprodukten unterscheidet. Beide Präparate sollen statt Semaglutid oder Liraglutid Insulin enthalten. »Untersuchungen zeigen, dass es sich um Insulin-Pens handelt, die mit gefälschten Ozempic- und Saxenda-Etiketten versehen wurden«, heißt es.
Insulinprodukte dürften nicht statt Ozempic und Saxenda verwendet werden, da es dadurch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen kommen könne. Novo Nordisk erläutert deshalb, wie die Originale von den Fälschungen zu unterscheiden sind: »Eine der zum jetzigen Zeitpunkt bekannten Fälschungen weist eine Skala von 0 bis 80 auf, die beim Einstellen der Dosis aus dem Pen hervortritt.« Originale Ozempic- und Saxenda-Pens behalten ihre Form und Größe beim Einstellen der Dosis hingegen bei. Für Ozempic seien die Dosen 0,25 mg, 0,5 mg und 1 mg. Für Saxenda seien die einstellbaren Dosen 0,6 mg, 1,2 mg 1,8 mg, 2,4 mg und 3,0 mg.
Der Hersteller empfiehlt, die Patienten aufgrund des möglicherweise enthaltenen Insulins über Symptome von Hypoglykämie und Hyperglykämie aufzuklären. Träten diese Symptome auf, sei sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen. Frühe Anzeichen einer Unterzuckerung können Hungergefühl, große Müdigkeit, Zittrigkeit, Beunruhigung oder Reizbarkeit, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, blasse Haut, Schwitzen, Schwierigkeiten beim Denken und Konzentrieren sein. Anzeichen während der Nacht können außerdem sein: feuchte Laken oder Bettwäsche durch Schweiß, Albträume, Müdigkeit, Reizbarkeit oder Verwirrtheit beim Aufwachen. Schwere Hypoglykämie zeigt sich demnach an folgenden Symptomen: Verwirrtheit, seltsame Verhaltensweisen wie undeutliches Sprechen oder Ungeschicklichkeit, Sehstörungen, Krampfanfälle oder Ohnmacht.
Bei einer möglichen Hyperglykämie sollen die Patientinnen und Patienten vor allem auf Symptome wie häufigeres Wasserlassen, größeren Durst, verschwommenes Sehen, große Müdigkeit oder Kopfschmerzen achten und bei Verdacht medizinische Hilfe suchen.