Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Substanzgebrauchsstörungen
-
Jedes vierte US-Kind lebt mit suchtkranken Eltern

Im Jahr 2023 lebten schätzungsweise fast 19 Millionen Kinder in den Vereinigten Staaten in einem Haushalt mit mindestens einem Elternteil oder einer primären Bezugsperson mit einer Substanzgebrauchsstörung. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die in dieser Woche online im Wissenschaftsjournal »JAMA Pediatrics« veröffentlicht wurde.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 14.05.2025  12:30 Uhr

Abhängigkeit von Alkohol und anderen Rauschmitteln in der Gesellschaft ist ein Problem, über das nur ungern gesprochen wird. Leidtragende sind nicht nur die Abhängigen selbst, sondern auch Angehörige und ganz besonders Kinder. Die Größenordnung dieses Problems in den USA verdeutlicht jetzt eine Studie, die im Wissenschaftsjournal »JAMA Pediatrics« veröffentlicht wurde.

In dieser Publikation präsentieren Dr. Sean Esteban McCabe und Kollegen von der University of Michigan School of Nursing in Ann Arbor Daten einer umfassenden Analyse zur Anzahl von Kindern in den USA, die mit mindestens einem Elternteil mit einer Substanzgebrauchsstörung (Substance Use Disorder, SUD) gemäß DSM-5-Kriterien zusammenleben.

Das DSM stellt das dominierende psychiatrische Klassifikationssystem in den USA dar und spielt dort eine zentrale Rolle bei der Definition von psychischen Erkrankungen. Es wird von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft (APA) herausgegeben.

Basis der jetzt publizierten Analyse bildet der 2023er National Survey on Drug Use and Health (NSDUH). Durch die Anpassung an die DSM-5-Kriterien schließt die Studie eine wesentliche Lücke in der bisherigen Forschung, die meist auf DSM-4-Kriterien beruhte, und liefert somit aktualisierte und realistischere Schätzungen der Prävalenz dieser Risikosituation in Haushalten mit Kindern. SUD auf Basis von DSM-5-Kriterien schlossen missbräuchlichen Konsum von Alkohol, Cannabis, Kokain, Halluzinogenen, Heroin, Inhalanzien, Methamphetamin sowie verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Opioiden Benzodiazepinen, Sedativa, Tranquilizern und Stimulanzien ein.

Besorgniserregende Ergebnisse

Die Forschenden schätzen, dass im Jahr 2023 etwa 18,97 Millionen Kinder in den USA mit mindestens einem Elternteil mit einer DSM-5-basierten SUD lebten. Das entspricht rund einem Viertel aller US-Kinder. Innerhalb dieser Gruppe lebten 7,6 Millionen Kinder mit Eltern mit einer moderaten bis schweren SUD und etwa 3,4 Millionen mit Eltern, die unter multiplen SUD litten.

Besonders besorgniserregend ist die Subgruppe von circa 6,1 Millionen Kindern, deren Eltern neben der SUD auch eine komorbide psychische Erkrankung aufwiesen. Besorgniserregend ist dies deshalb, weil eine solche Kombination bekanntermaßen mit einem besonders hohen Risiko für nachteilige kindliche Entwicklungsverläufe verbunden ist.

Die häufigste Diagnose bei betroffenen Eltern war eine Alkoholgebrauchsstörung, gefolgt von Cannabisgebrauchsstörungen, verschreibungsbezogenem Missbrauch und weiteren illegalen Drogen (zum Beispiel Kokain, Methamphetamin). Die Prävalenz war geschlechtsunabhängig ähnlich hoch, betraf jedoch insbesondere einkommensschwächere Haushalte und Kinder in urbanen Regionen.

Die Studienergebnisse sprechen dafür, dass politische und gesundheitssystemische Maßnahmen nicht nur auf die Behandlung der betroffenen Erwachsenen fokussieren sollten, sondern verstärkt familienorientierte, evidenzbasierte Interventionsansätze benötigen, um die intergenerationale Weitergabe gesundheitlicher Risiken zu durchbrechen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa