Jedes dritte Grundschulkind hat Übergewicht |
Kinder wachsen zunehmend in Umgebungen auf, die es sehr schwer für sie machen, sich gut zu ernähren und aktiv zu sein. / Foto: Adobe Stock/Alena Ozerova
Die Zahl der Kinder mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas) werde voraussichtlich weiter zunehmen, teilte das WHO-Regionalbüro am Mittwoch anlässlich der Gründung eines politischen Netzwerks zur Prävention von Fettleibigkeit unter Kindern in Zagreb hin. Die eigentlich im dänischen Kopenhagen ansässige WHO Europa berief sich dabei unter anderem auf den Europäischen Fettleibigkeitsbericht 2022, den die Organisation vor gut einem Jahr veröffentlicht hatte. Demnach ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa übergewichtig. Bei Jungen im Alter von sieben bis neun Jahren sind es 29 Prozent, bei Mädchen desselben Alters 27 Prozent.
Die WHO geht bis 2035 von einem Anstieg bei Jungen mit Adipositas um 61 Prozent aus, bei Mädchen sogar um 75 Prozent. Dann wären 17 Millionen Jungen und elf Millionen Mädchen im Alter von fünf bis 19 Jahren in der WHO-Region Europa betroffen.
Die Ehepartner von 16 europäischen Staats- und Regierungschefs wollen dem Problem nun unter Führung der kroatischen First Lady Sanja Music-Milanovic entgegenwirken. Sie verabschiedeten am Mittwoch in Zagreb eine Erklärung, die politische Empfehlungen liefert, um den rapiden Anstieg der Fettleibigkeit bei Kindern umzukehren. «Unsere Kinder wachsen zunehmend in Umgebungen auf, die es sehr schwer für sie machen, sich gut zu ernähren und aktiv zu sein. Das ist eine Grundursache der Fettleibigkeits-Epidemie», erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Als Gesellschaften und Länder habe man es bislang nicht geschafft, die steigenden Raten umzukehren. Die Zagreb-Erklärung sei in der Hinsicht ein erster wichtiger Schritt. Die WHO Europa hat nennt drei wichtige Ziele: