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WHO-Region Europa
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Jedes dritte Grundschulkind hat Übergewicht

Knapp jedes dritte Kind im Grundschulalter in der WHO-Region Europa ist übergewichtig oder fettleibig. Darauf wies das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Das Problem soll nun politisch angegangen werden.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 11.05.2023  11:30 Uhr

Die Zahl der Kinder mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas) werde voraussichtlich weiter zunehmen, teilte das WHO-Regionalbüro  am Mittwoch anlässlich der Gründung eines politischen Netzwerks zur Prävention von Fettleibigkeit unter Kindern in Zagreb hin. Die eigentlich im dänischen Kopenhagen ansässige WHO Europa berief sich dabei unter anderem auf den Europäischen Fettleibigkeitsbericht 2022, den die Organisation vor gut einem Jahr veröffentlicht hatte. Demnach ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa übergewichtig. Bei Jungen im Alter von sieben bis neun Jahren sind es 29 Prozent, bei Mädchen desselben Alters 27 Prozent.

Die WHO geht bis 2035 von einem Anstieg bei Jungen mit Adipositas um 61 Prozent aus, bei Mädchen sogar um 75 Prozent. Dann wären 17 Millionen Jungen und elf Millionen Mädchen im Alter von fünf bis 19 Jahren in der WHO-Region Europa betroffen.

Die Ehepartner von 16 europäischen Staats- und Regierungschefs wollen dem Problem nun unter Führung der kroatischen First Lady Sanja Music-Milanovic entgegenwirken. Sie verabschiedeten am Mittwoch in Zagreb eine Erklärung, die politische Empfehlungen liefert, um den rapiden Anstieg der Fettleibigkeit bei Kindern umzukehren. «Unsere Kinder wachsen zunehmend in Umgebungen auf, die es sehr schwer für sie machen, sich gut zu ernähren und aktiv zu sein. Das ist eine Grundursache der Fettleibigkeits-Epidemie», erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Als Gesellschaften und Länder habe man es bislang nicht geschafft, die steigenden Raten umzukehren. Die Zagreb-Erklärung sei in der Hinsicht ein erster wichtiger Schritt. Die WHO Europa hat nennt drei wichtige Ziele:

  1. Prävention: Die Bemühungen zur Verringerung der Fettleibigkeit bei Kindern müssten früh beginnen, bereits in der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit. Die Prävention sollte sich auf eine gute Ernährung in allen Lebensabschnitten eines Kindes konzentriere – in den Haushalten, Schulen und in der breiteren Gemeinschaft.
  2. Regulierung der Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Zu den wirksamsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Fettleibigkeit bei Kindern gehören laut WHO die Erhebung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke, eine eindeutige Kennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung und die Beschränkung der Vermarktung ungesunder Lebensmittel an Kinder.
  3. Förderung der körperlichen Bewegung: Dazu gehören laut WHO eine bessere Stadtplanung und Verkehrspolitik, körperliche Betätigung im Lehrplan und bei außerschulischen Aktivitäten sowie klare Botschaften zur Förderung eines aktiven Lebensstils während des gesamten Lebenszyklus.

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