Jeder zweite Apothekeninhaber blickt pessimistisch ins kommende Jahr |
PZ |
14.01.2025 09:30 Uhr |
Jeder zweite Apothekeninhaber beziehungsweise jede zweite Inhaberin erwartet 2025 negative Entwicklungen für die eigene Apotheke. Das ergab die Apokix-Umfrage. / © Adobe Stock/Krakenimages.com
In der Jahresendbefragung des Apothekenkonjunkturindex Apokix wollte das IFH Köln von Apothekeninhaberinnen und -inhabern wissen, wie sie das vergangene Jahr beurteilen, welche Themen 2025 bei ihnen ganz oben auf der Agenda stehen und was der Bruch der Ampelkoalition für Reformen im Apothekenwesen bedeutet. Heute hat das Institut die Ergebnisse veröffentlicht.
Demnach bleibt aus Sicht fast aller (90 Prozent) der Apothekeninhaber auch in diesem Jahr eine Anpassung des Apothekenhonorars beziehungsweise die wirtschaftliche Stärkung der Apotheken das drängendste Thema. Dahinter folgt der Abbau von Bürokratie im Apothekenalltag, dem 72 Prozent höchste Priorität einräumen. Besonders dringlich sehen sie in diesem Kontext auch die Vereinfachung der Rabattverträge (49 Prozent) sowie die Abschaffung der Präqualifizierung zur Hilfsmittelbelieferung (44 Prozent). Jede zweite Inhaberin beziehungsweise jeder zweite Inhaber (50 Prozent) halten Maßnahmen gegen Lieferengpässe für äußerst wichtig.
Bei der Beurteilung des vergangenes Jahres zeigen die Ergebnisse der Umfrage ein zwiespältiges Bild. So bewertet knapp die Hälfte der Apothekeninhaber (48 Prozent) das zurückliegende Geschäftsjahr mit Blick auf ihre Apotheken mit befriedigend, gut oder sehr gut. 52 Prozent vergeben hingegen bestenfalls die Schulnote ausreichend.
Und auch der Ausblick auf das Jahr 2025 fällt laut der Befragung uneinheitlich aus: Jeder zweite Inhaber (50 Prozent) erwartet negative Entwicklungen für die eigene Apotheke. 38 Prozent blicken neutral und 12 Prozent optimistisch auf das kommende Jahr.
Geprägt war das Apothekenjahr 2024 maßgeblich durch die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Apothekenreform. Die Apokix-Umfrage zeigt auch, dass der Bruch der Ampelkoalition die Unsicherheit, wie es mit den Reformplänen weitergeht, bei vielen Apothekeninhabern (74 Prozent) verstärkt hat. Gleichzeitig betrachten 66 Prozent den Koalitionsbruch als Chance für einen Neustart der Reformdebatte. 82 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass grundlegende Veränderungen notwendig sind. Für den kommenden Wahlkampf fordern fast alle Befragten (92 Prozent), dass die Sicherung eines flächendeckenden Apothekennetzes zentraler Bestandteil der politischen Agenda sein muss. Gleichzeitig plädieren 96 Prozent der Befragten dafür, dass die Apothekerschaft unabhängig von der Politik eigene Reformvorschläge proaktiv vorantreiben sollte.