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Daten aus Deutschland

Jeder achte Patient im Krankenhaus wegen Infektion

Infektionskrankheiten belasten das deutsche Gesundheitswesen erheblich – sowohl zahlen- als auch kostenmäßig. Das zeigt eine Auswertung von Daten aus dem Jahr 2022 aus Deutschland.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 28.05.2025  08:00 Uhr

Im Jahr 2022 hatten 12 Prozent aller erwachsenen stationär behandelten Patientinnen und Patienten – insgesamt 1.728.824 Menschen – eine Infektionskrankheit als Hauptdiagnose. In 28 Prozent aller Fälle wurde mindestens eine Infektionskrankheit als Nebendiagnose festgestellt. Das zeigt eine umfassende Analyse von Krankenhausentlassungsdaten, die ein Team um Dr. Hartmut Stocker von der Berliner Charité durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden im April im Fachjournal »Infection« veröffentlicht.

Demnach waren Infektionen der Atemwege am häufigsten (27 Prozent), gefolgt von Infektionen des Magen-Darm-Trakts und des Bauchfells (je 19 Prozent) sowie der Harnwege (13 Prozent). »Bei etwa 4 Prozent der Patientinnen und Patienten wurde eine Sepsis diagnostiziert. Wir vermuten hier allerdings eine relevante Dunkelziffer, da eine Sepsis laut deutschen Kodierregeln nicht als Hauptdiagnose dokumentiert werden kann«, sagt Mitautor Professor Dr. Jan Rupp in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), die auf die Publikation hinweist.

Die Daten zeigen auch: Betroffene mit Infektionskrankheiten sind häufig komplex erkrankt und weisen überdurchschnittlich lange Aufenthaltsdauern in Kliniken auf. Die mittlere Verweildauer betrug acht Tage. Die medianen Kosten pro Person mit einer infektiologischen Hauptdiagnose berechnete das Autorenteam auf 2541 Euro.

Ein modernes und zukunftsfähiges Krankenhaussystem brauche infektiologische Fachexpertise und Strukturen, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen und Folgekosten zu minimieren, mahnt die DGI. Zum schrittweisen Aufbau dieser Expertise und von Strukturen sei die Etablierung der Leistungsgruppe Infektiologie im Rahmen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) notwendig.

»Die aktuelle Publikation belegt: Infektiologische Expertise wird dringend gebraucht – und zwar sowohl, um eine angemessene Versorgung der vielen Betroffenen sicherzustellen als auch um Folgekosten gering zu halten«, sagt Professor Dr. Maria Vehreschild, Vorsitzende der DGI. »Denn die Einbeziehung von Infektionsspezialisten kann Sterblichkeit und Komplikationsraten nachweislich senken, dafür gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege.«

Inwiefern die Daten aus dem Jahr 2022, dem letzten der drei Pandemiejahre, auf die heutige Situation übertragbar sind, ist allerdings offen.

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