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Studie

Jede dritte US-Apotheke seit 2010 geschlossen

Laut einer neuen US-Studie hat etwa jede dritte Apotheke in den USA seit 2010 aufgegeben. Dabei waren Schließungen unabhängiger Apotheken um 50 Prozent wahrscheinlicher als bei sogenannten Kettenapotheken.
Melanie Höhn
04.12.2024  15:30 Uhr

Wie eine neue Untersuchung der University of Southern California (USC) und der University of California Berkeley zeigt, mussten in den USA zwischen 2010 und 2021 fast 30 Prozent der Apotheken, das sind etwa 26.000 Geschäfte, schließen. Laut der Studienautoren sei dies ein »beispielloser Rückgang der Verfügbarkeit von Apotheken in den USA«. Seit 2021 setze sich der Trend fort, auch große Kettenapotheken wie Walgreens, CVS und Rite Aid hätten in den vergangenen drei Jahren Hunderte von Geschäften geschlossen. 

Die Studie, die am 3. Dezember im Fachjournal »Health Affairs« erschien, zeigt außerdem, dass das Risiko einer Apothekenschließung in überwiegend schwarzen und lateinamerikanischen Vierteln um etwa 10 Prozent erhöht war. Zudem war es um 50 Prozent wahrscheinlicher, dass unabhängige Apotheken nicht überlebten – im Vergleich zu den Kettenapotheken.

Allgemeiner Rückgang an Drogerien

Zudem konnte die Studie aufzeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Bundesstaaten in den vergangenen Jahren einen allgemeinen Rückgang an Drogerien verzeichnen musste. 

»Apothekenschließungen wirken sich erheblich auf die öffentliche Gesundheit aus und erschweren den Menschen den Zugang zu Rezepten und wesentlichen Gesundheitsdiensten«, erklärten die Studienautoren. Da in den kommenden Jahren mit Tausenden weiteren Apothekenschließungen gerechnet werde, böten die Ergebnisse laut der Autoren einen Fahrplan zur Identifizierung der betroffenen Gemeinden und zur Entwicklung von Richtlinien, um ihnen zum Überleben zu verhelfen.

Gesundheitliche Ungleichheiten verstärkt

Zum ersten Mal stünden nun in den USA am Ende eines Jahrzehnts weniger Apotheken zur Verfügung. Auch in den Jahren von 2010 bis 2017 hätten die Apothekeneröffnungen noch die Schließungen überstiegen. 

Die Studie konnte außerdem einen beispiellosen Rückgang an neu eröffneten Apotheken im Jahr 2018 identifizieren, was hauptsächlich auf die Schließung von Kettenapotheken während einer aktiven Phase der Branchenkonsolidierung zurückzuführen sei. 

Erstautorin Jenny Guadamuz , Assistenzprofessorin an der UC Berkeley School of Public Health und Direktorin des Health Equity Program am UC-Berkeley Center for Health Management & Policy Research warnte, dass die Studienergebnisse darauf hindeuten, dass die Apothekenschließungen die gesundheitlichen Ungleichheiten beim Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten und anderen wichtigen Apothekendiensten vergrößern könnten – etwa bei Impfungen, Verhütungsmitteln, Medikamenten zur HIV-Prävention oder Behandlungen für Opioidkonsumstörungen. 

Ausschluss aus Apothekennetzwerken

Ein Schlüsselfaktor für das höhere Risiko einer Schließung unabhängiger Apotheken könne ihr häufiger Ausschluss aus Apothekennetzwerken sein, so die Autoren weiter. Große Apothekenketten und deren sogenannte »Apotheken-Benefit-Manager« würden Apothekennetzwerke nutzen, um Patientinnen und Patienten zum Besuch bestimmter Standorte zu ermutigen, indem eine geringere Kostenbeteiligung angeboten werde. 

Die Studienautoren plädierten dafür, dass politische Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene Maßnahmen in Betracht ziehen sollten, die die Beteiligung unabhängiger Apotheken an diesen Netzwerken erhöhen. Zudem sollten Regulierungsbehörden auf Bundes- und Landesebene darüber nachdenken, große Apothekenketten nicht unverhältnismäßig zu begünstigen, hieß es weiter. 

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