Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Kritik an Werbedeal

Jauch reagiert auf Mail einer Apothekerin

Dass TV-Moderator Günther Jauch für Shop Apotheke wirbt, kommt bei den Apotheken nicht gut an. Eine Apothekerin aus Schleswig-Holstein hat sich an Jauch gewandt und ihn nach seinen Beweggründen gefragt. Sie erhielt Antwort. Auf eine Einladung zu einem Praktikum ging diese aber nicht ein. 
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 20.02.2025  15:00 Uhr

Weil bei lokalen Apotheken und Versendern »mit zweierlei Maß gemessen wird«, entschloss sich die Apothekerin Birgit Zimmermann im vergangenen Herbst, Jauch nach seinen Beweggründen für die Werbeaktion zu fragen. Die ungleichen Wettbewerbsbedingungen hätten sie besorgt, so Zimmermann zur PZ.

Vor dem Hintergrund, dass nicht wenige Apotheken um ihre Existenz fürchten, während große Versender Rekordsummen einfahren, sah die Inhaberin der drei Pharmazeutix-Apotheken in Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg die Notwendigkeit, hier Aufklärung zu leisten – und zwar direkt und persönlich. So setzte sie sich hin und schrieb am 17. Oktober vergangenen Jahres eine Mail an den TV-Moderator.

Sie erkundigte sich in dem Schreiben, warum Jauch, den sie stets für seine Schlagfertigkeit und seinen Witz bewundert habe, sich zu der Werbeaktion für Shop Apotheke habe verleiten lassen. Schließlich sei es sehr verwunderlich, dass »fremdgesteuerte Großkonzerne« dem funktionierenden Versorgungsnetz durch Apotheken vorgezogen werden sollten, so die Apothekerin.

Versorgung sollte persönlich, nah und in hoher Qualität erfolgen. Ohne die direkte, wohnortnahe Versorgung durch die Apotheken sei doch »alles Weitere im Leben gar nicht möglich«, so Zimmermann. »Denken Sie einmal darüber nach.«

Antwort kommt nach drei Tagen

Apotheke sei »viel mehr als Schubladeziehen«, betont sie. Apotheke sei »Wissenschaft, Heilberuf, soziale Anlaufstelle, Begleitung von der Geburt bis um Tod, Logistik«. Zudem trügen Apotheken dazu bei, wohnortnahe Ausbildungs- und Arbeitsplätze, in erster Linie für Frauen, zu schaffen und die Attraktivität von Orten und Städten zu erhalten. All dies könne zerstört werden, »Schritt für Schritt«, warnt sie. »Tun Sie das bitte nicht«, appelliert Zimmermann an den Moderator.

Nur drei Tage später bekommt die Apothekerin eine Antwort, »mit freundlichen Grüßen von Potsdam nach Henstedt-Ulzburg«, offenbar von Günther Jauch persönlich unterschrieben. Zimmermann stuft die Mail als Serienmail ein, die wohl auch andere Apotheker bekommen hätten. 

In dem Schreiben, das der PZ vorliegt, räumt Jauch ein, dass er nicht jedes von Zimmermans Argumenten »kompetent« widerlegen könne, obwohl er in den vergangenen Monaten »redlich versucht habe«, sich in die Materie einzuarbeiten. Zimmermann habe »eine Fülle von ernstzunehmenden Punkten« für ihre Position formuliert.

»Natürlich bleibt die Apotheke vor Ort eine wichtige Instanz«, schreibt Jauch. Die Vorteile der Präsenzapotheke seien »nicht zu verkennen«, ebensowenig die Vorteile des Apothekennotdienstes. Es gelte aber, die Wahl zwischen stationären und digitalen Dienstleistungen zu haben, auch im Apothekenbereich. Dass lokale Apotheken dadurch Umsatzanteile an die digitale Konkurrenz verlieren, »sei dabei durchaus eingeräumt«.

Kunden kritisieren Jauch-Werbung

Dass das anhaltende Apothekensterben mit dem Versandhandel ursächlich zusammenhängen könnte, sei für ihn aber nicht nachvollziehbar. Schließlich entfielen nur 0,7 Prozent des gesamten Apothekenumsatzes auf Versandapotheken. Für naheliegender hält Jauch die zahlreichen Praxisschließungen, gerade auf dem Land. »Wo es keine Ärzte oder Ärztehäuser gibt, wird es naturgemäß auch für Apotheken schwierig.«

Der Moderator findet anschließend eine Reihe von Argumenten pro Versandhandel, etwa die schnelle Lieferung. Mehr als 100 Fachkräfte berieten die Kunden der Shop Apotheke »rund um die Uhr«.

Birgit Zimmermann wertet Jauchs Schreiben als »professionell«. Sie habe aber den Eindruck, dass nicht zu ihm vorgedrungen sei, was Apotheken alles leisten, sagte sie der PZ. Eine Apotheke sei kein Geschäft, Arzneimittel seien Waren der besonderen Art. Auch Kundinnen und Kunden in ihren Apotheken kritisieren die Werbung, die Jauch für Shop Apotheke mache.

Daher lud sie ihn in ihrer Mail ihn zu einem Praktikum ein. »Ich lade Sie herzlich ein, meine Apotheke zu besuchen und einige Zeit zu beobachten, was wir den lieben langen Tag so treiben.« Darauf ging der Moderator bislang allerdings nicht ein. Birgit Zimmermann und ihr Team wären jedenfalls bereit.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa