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Gesundheitssystem

Japan baut um, Deutschland soll profitieren

Derzeit steht Japan an der Spitze des demografischen Wandels, ein Fünftel der Bevölkerung ist mindestens 70 Jahre alt. Die Regierung will das Gesundheitssystem daher umbauen und es digitaler und liberaler gestalten. Deutschland könnte investieren und lernen – das empfiehlt das Hasso Plattner Institut (HPI) aus Potsdam in seinem aktuellen Report.
Jennifer Evans
02.10.2019  13:02 Uhr

Der Anteil der 65-Jährigen an der Weltbevölkerung ist in den vergangenen 60 Jahren von 5 Prozent auf beinahe 10 Prozent gestiegen. Mit Blick auf die Versorgung kommender Generationen stellt diese Entwicklung Industrienationen wie Japan und Deutschland vor große Herausforderungen. Kein Wunder, dass die japanische Regierung bereits damit begonnen hat, ihr Gesundheitssystem neu zu strukturieren. Laut dem Report des HPI mit dem Titel »Big Health Data, Big Health Opportunities« soll es digitaler, liberaler und patientenorientierter werden. Japans Ansatz könne dabei zu einer Blaupause für andere Gesellschaften werden, hebt Autor und Professor Erwin Böttinger, Leiter des Digital Health Center am HPI in Potsdam, hervor. Er sieht die Digitalisierung als »Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung des Gesundheitswesens«. Für die erfolgreiche Umsetzung sei es notwendig, einen umfassenden strategischen Ansatz und eine zentrale Koordination zu entwickeln. Böttinger ist überzeugt davon, dass »sowohl das japanische als auch das deutsche Gesundheitssystem von einschlägigen Kooperationen erheblich profitieren werden«.

Der Report zeigt, wie Digitalisierung zu einem nachhaltigen Gesundheitssystem beitragen und gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen kann. Der Autor sieht vor allem Chancen für deutsche Technologie-Unternehmen. Er rät ihnen dazu, schon jetzt Kooperation mit japanischen Firmen einzugehen, um auch für Deutschland neue Erkenntnisse abzulesen. Schließlich hätten die Big-Data-Informationen, die regelmäßig aus Gesundheits-Checks, Vitaldaten, Therapien und Rezepten abgelesen werden, größten Wert. Anhand dieser könnten hierzulande beispielsweise medizinische Behandlungen optimiert, neue Therapien entwickelt sowie die gesunde Bevölkerung besser vor Krankheiten geschützt werden. Böttinger bewundert die Entwicklung in Japan: »Es ist erstaunlich zu beobachten, wie die japanische Regierung ein System entstehen lässt, dass die Nutzung medizinischer Daten aus Forschungseinrichtungen und dem privaten Sektor erlaubt, um Innovationen und neue Businesszweige zu schaffen – und gleichzeitig hohe Datensicherheit garantiert.«

Deutschland sollte jetzt investieren

Erst die geplante Liberalisierung des japanischen Gesundheitsmarkts mache aber die Kooperationen möglich, heißt es in dem Report. In einer global verbundenen Welt sei man auf ausländische Investitionen und Kooperationen angewiesen, damit der Übergang zu einer digitalen Gesundheitsversorgung gelinge. Böttinger betont, dass für Deutschland jetzt genau der richtige Zeitpunkt zum Investieren und Lernen sei – zumal Japans Umbau voraussichtlich Vorbild für andere Gesundheitssysteme werde. 

Das Digital Health Center (DHC) am HPI vereint Fachleute aus den Bereichen Gesundheits-, Human-, und Informationswissenschaften,  sowie Digital Engineering und Zivilgesellschaft. Sie alle haben das Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern, indem Patienten gestärkt werden und die Gesundheitsversorgung mit innovativen digitalen Gesundheitslösungen neu gestaltet wird. Erst im März 2019 wurde das Center gegründet. Es ist eine Kooperation zwischen dem Mount Sinai Health System (MSHS) in New York City und dem HPI.

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