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Pharmaindustrie
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Investitionen gegen Abwärtsspirale

Im Vorfeld der Bundestagswahl betont die forschende Pharmaindustrie ihre Schlüsselrolle für den nötigen Strukturwandel im Gesundheitswesen. Ihr Verband vfa fordert eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik.
AutorKontaktEv Tebroke
Datum 09.01.2025  13:30 Uhr

Die Ausgangssituation für die Gesundheitspolitik ist hierzulande sehr problematisch. Steigende Gesundheitskosten bei gleichzeitig schwindenden Einnahmen – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung – stellen das Gesundheitssystem hierzulande vor große Probleme. Schon jetzt sorgen auf einen historischen Höchstwert gestiegene Zusatzbeiträge von bis zu 2,9 Prozent für Mehrbelastungen. Es braucht dringend strukturelle Veränderungen, da sind sich Politik und Wirtschaft einig. Der Verband der forschenden Pharmaindustrie (vfa) pocht nun in seinem aktuellen Positionspapier auf eine »mutige Politik«, die neben anderen Stellschrauben vor allem auch auf Investitionen in den Pharmastandort Deutschland setzt. Es bedürfe grundlegender Weichenstellungen, so ihr Bundesverband vfa.

»Das deutsche Gesundheitssystem hat enormen Nachholbedarf bei der Modernisierung, insbesondere im Bereich der Digitalisierung. Gleichzeitig verschlechtert sich seine Finanzsituation. Die Politik muss darauf achten, dass daraus keine Abwärtsspirale entsteht und Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückfällt«, betont vfa-Präsident Han Steutel.

Schaffung von neuem finanziellem Handlungsspielraum

Das Gesundheitssystem brauche eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, die einen hohen Beschäftigungsstand sichert und dadurch solide Beitragseinnahmen in der Sozialversicherung gewährleistet. Wenn zudem die Kassen von der Zahlung versicherungsfremder Leistungen befreit würden, entstehe neuer finanzieller Handlungsspielraum. Der dann für Investitionen ins Gesundheitswesen genutzt werden könnte. Derzeit muss die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) beispielsweise Rentenzahlungen leisten für pflegende Angehörige. Solche und andere derartige Leistungen sind aus finanzwissenschaftlicher Sicht jedoch nicht mittels Sozialversicherungsbeiträgen zu finanzieren, sondern aus dem Haushalt des Staates.

Eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik sei zentrales Element zur finanziellen Stabilität der GKV, heißt es in dem Positionspapier. Diese muss zum Ziel haben, die demografischen Nachteile des Standorts auszugleichen.  Der vfa betont: »Weniger Beschäftigte müssen eine größere Wirtschaftsleistung stemmen. Die Produktivität muss deshalb erheblich gesteigert werden. Dann ist auch eine zahlenmäßig kleinere Erwerbsbevölkerung besser in der Lage, den Finanzierungsbedarf in der Krankenversicherung zu erwirtschaften. Dies ist durch mehr Forschung und Entwicklung, bessere Bildung, konsequente Entbürokratisierung und höhere Investitionen in moderne Produktions- und Forschungsanlagen zu erreichen.«

Entscheidende Rolle als Schlüsselindustrie

Die pharmazeutische Industrie spiele als Schlüsselindustrie im Strukturwandel eine entscheidende Rolle. Ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung schafften nicht nur neue Arbeitsplätze. Ihre Innovationen und Hightech-Investitionen sicherten die Wertschöpfungstiefe der gesamten Volkswirtschaft, heißt es in dem Positionspapier.

Mit der Schaffung von innovativen Therapien trage die Branche dazu bei, dass ältere Menschen länger gesund und damit auch erwerbstätig bleiben könnten. Auch unterstützen sie dabei, chronische Krankheiten besser zu managen und die Lebensqualität Betroffener zu steigen. All dies entlaste das Gesundheitssystem. Um innovative Therapien zu entwickeln, seien stabile Rahmenbedingungen unabdingbar. Hier geht es der Industrie nach eigenen Angaben vor allem um verlässliche Konditionen für die Erstattung von Arzneimitteln und eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Arzneimittelbewertung.

Digitalisierung als wichtiger Hebel

Grundsätzlich setzt der vfa auch auf »Effizienzsteigerung durch Strukturreformen«. Hier sieht er die Digitalisierung als wichtigen Hebel. Das Positionspapier verweist dabei auf Angaben der Analysten von McKinsey: Diese beziffern das Einsparpotenzial durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen hierzulande mit 41 Milliarden Euro. Dabei geht es um Lösungen wie die elektronische Patientenakte (EPA), Telemedizin und vernetzte Systeme.

Der vfa vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren rund 90 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Laut Verband stehen die vfa-Mitglieder für mehr als die Hälfte des deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Mitarbeitetende. Rund 20.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

 

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