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Diabetes und Schilddrüse

Interaktionen nicht unterschätzen

Menschen mit Typ-1-Diabetes leiden oft auch an einer Hashimoto-Thyreoiditis, die sich häufig durch psychische Symptome zeigt. Auf was sollten Patienten und Ärzte achten und wie wird behandelt?
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 03.05.2021  08:00 Uhr

Die autoimmunbedingte Schilddrüsen-Unterfunktion kann mit psychischen und kognitiven Problemen einhergehen, die der besonderen Aufmerksamkeit des behandelnden Arztes bedürfen. Das hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) kürzlich deutlich gemacht. Bei einem Typ-1-Diabetes mellitus muss immer auch auf begleitende Symptome wie Angst und Depressionen sowie Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme geachtet werden, damit nach sorgfältiger ärztlicher Anamnese gegebenenfalls eine zielgerichtete medikamentöse Therapie eingeleitet werden kann.

Die nach dem japanischen Pathologen Hashimoto benannte, oftmals auch genetisch bedingte Hypothyreose wird auf eine chronische Entzündung und somit Zerstörung von Gewebe der größten endokrinen Hormon-Drüse durch Bildung von Antikörpern gegen die Schilddrüse zurückgeführt, erklärt Professor Dr. Karsten Müssig, Harderberg, mit Verweis auf eine Metaanalyse, die im Dezember 2020 im »Journal of Diabetes« veröffentlicht wurde. Demnach ist die Prävalenz der Hashimoto-Thyreoiditis bei Personen mit Typ-1-Diabetes im Durchschnittsalter von 19 Jahren im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung fast doppelt so hoch (9,8 versus 4,6 Prozent).

Wissenschaftlich diskutiert wird, dass das häufig beobachtete gleichzeitige Vorkommen eines Diabetes mellitus Typ 1 mit verschiedenen endokrinologischen Erkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis unter anderem auf die wechselseitige Beeinflussung der Aktivität und Bioverfügbarkeit spezifischer Hormone und Botenstoffe an Ursprungs- und Zielorganen zurückzuführen ist. Bildgebende Verfahren lassen vermuten, dass auch die seelischen und kognitiven Probleme bei Hashimoto-Thyreoiditis mit Durchblutungsstörungen in bestimmten Arealen des Gehirns basierend auf Veränderungen in spezifischen Neurotransmitter- und Autoimmunsystemen vergesellschaftet sind, so Müssig.

Die psychischen Symptome entwickeln sich schleichend und werden oftmals nicht mit dem Diabetes in Zusammenhang gebracht. Die Bedeutung der Interaktion zwischen Schilddrüse und Diabetes dürfe jedoch nicht unterschätzt werden. Zwar sei die Hashimoto-Thyreoiditis genauso wenig kausal behandelbar. Allerdings lassen sich die psychischen und physischen Folgen der Schilddrüsen-Unterfunktion durch lebenslange Levothyroxin-Gabe reduzieren.

Auch die DDG-Vorsitzende Professor Dr. Monika Kellerer hob die Berücksichtigung der wechselseitigen Beeinflussung autoimmunassoziierter Zucker- und Schilddrüsenerkrankungen hervor. Die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion insbesondere bei instabiler Stoffwechsellage sowie gegebenenfalls auch Optimierung beziehungsweise Intensivierung der Diabetes-Therapie kann sich als unumgänglich erweisen.

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