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Ozempic-Fälschung

Insulin glulisin statt Semaglutid enthalten

Die Ergebnisse der chemischen Analyse der sichergestellten Fälschungen des Diabetesmedikaments Ozempic® aus Baden-Württemberg sind da: Demnach enthielten die Fertigpens Insulin glulisin statt des GLP-1-Agonisten Semaglutid.
PZ
30.11.2023  15:10 Uhr

Aufgefallen waren mehrere als Ozempic® deklarierte Pens, die sich im Aussehen vom Original deutlich unterscheiden. Darüber berichtete in Deutschland zuerst das Regierungspräsidium Freiburg Anfang Oktober – und ließ zwei sichergestellte Fälschungen untersuchen. Nun sind die Ergebnisse da.

»Aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Insulinpen Apidra®-Solostar lag der Verdacht nahe, dass es sich bei den Fälschungen um umetikettierte Insulinpens handeln könnte«, berichtet das Chemische und Veterinär-Untersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe. Apridra enthält das kurzwirksame Insulinanalogon Insulin glulisin.

Das Amt hat die Injektionslösung der gefälschten Arzneimittel mittels Flüssigchromatografie gekoppelt mit hochauflösender Massenspektrometrie (LC-HRMS) sowie mittels Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) analysiert. Es konnte damit nachweisen, dass kein Semaglutid enthalten war. Stattdessen wurde als Wirkstoff tatsächlich Insulin glulisin wie in Apidra-Pens gefunden, außerdem die in Apidra-Solostar enthaltenen Hilfsstoffe Kresol und Trometamol, die im Original-Ozempic nicht enthalten sind. Umgekehrt fehlten in den Fälschungen die bei Ozempic verwendeten Hilfsstoffe Phenol und Propylenglykol.

Das Amt veröffentlichte auf seiner Website eine genaue Erklärung der Analysemethoden sowie die Chromatogramme und Spektren. Dazu die Warnung: »Die Verwendung von gefälschten Ozempic®-Pens kann für Patientinnen und Patienten lebensbedrohlich sein.«

Denn während Semaglutid eine langsame und indirekt blutzuckersenkende Wirkung hat, senkt Insulin glulisin schnell und kurz den Blutzuckerspiegel. Das kann eine akute Unterzuckerung bewirken bis hin zu einem lebensbedrohlichen hypoglykämischen Koma. In Österreich kam eine Person nach der Anwendung von gefälschtem Ozempic aufgrund einer Hypoglykämie ins Krankenhaus; mehrere solcher Berichte gibt es auch aus Großbritannien. Die Fälschungen stammen vermutlich aus der Türkei und sollen über die österreiche Firma AZ Naturemed an den Großhändler Pharma Medtec in Lörrach sowie aus der Türkei an eine Neusser Firma gegangen sein, berichtete vor Kurzem die »Tagesschau«.

Das CVUA Karlsruhe erinnert daran, Medikamente wie Ozempic nur über den legalen Vertriebsweg zu beziehen. Bei Verdacht auf eine Arzneimittelfälschung sollen sich die Patienten unbedingt an eine Apotheke wenden. Das CVUA Karlsruhe werde weiterhin verdächtige Produkte untersuchen.

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