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AvP-Firmenpleite

Insolvenzverwalter Hoos zieht erstes Resümee

Mehr als 3000 Apotheken sind von der Firmenpleite des Apothekendienstleisters AvP betroffen und stehen vor großen finanziellen Schwierigkeiten. Insolvenzverwalter Jan-Philipp Hoos gibt im Interview mit der PZ eine erste Einschätzung zu den Ursachen der Pleite und eine Aussicht darüber, wie es nun weitergeht.
Benjamin Rohrer
06.10.2020  09:02 Uhr

Apotheker werden ihr Geld bekommen, es ist nur eine Frage der Zeit

PZ: Werden die Apotheker Gelder denn jemals erhalten, die jetzt noch auf die Konten der AvP überwiesen werden?

Hoos: Ja, die Frage ist nur, ob einzelne Apotheken bereits heute ein sogenanntes Aussonderungsrecht haben, also bevorzugt Rezepte oder Geld bekommen, oder ob diese Gelder im Lauf des Insolvenzverfahrens als sog. Quote gleichmäßig an alle Gläubiger ausgezahlt werden. Dabei bilden die Apotheker derzeit die größte Gruppe. Aktuell prüfe ich die behaupteten Aussonderungsrechte der Apotheker. Zwar gibt es zahlreiche verschiedene Vertragskonstellationen. Es deutet aber nach aktuellem Stand einiges darauf hin, dass die Gelder zur Insolvenzmasse gehören.

PZ: Gibt es denn inzwischen belastbare Informationen darüber, über wie viel Geld wir hier reden?

Hoos: Natürlich weiß ich, welche Beträge ich auf den Konten der AvP vorgefunden habe. Dies kann ich aber nicht in der Öffentlichkeit mitteilen und muss zunächst dem vorläufigen Gläubigerausschuss und dem Insolvenzgericht berichten. Darüber hinaus wächst der vorgefundene Betrag ja möglicherweise auch noch an, wenn Rezepte abgerechnet werden oder insolvenzspezifische Ansprüche durchgesetzt werden können. Letztendlich fehlen die vorhandenen Beträge aktuell bei den Apotheken. Das bringt die Apotheken natürlich in eine schwierige Situation, für die ich volles Verständnis habe. Teilweise fehlen Apotheken sechsstellige Summen, teilweise sogar bis in den Millionenbereich bei Zyto-Apotheken. Bei aller Sympathie für die Apotheken und deren besondere Stellung in unserer Gesellschaft, muss ich mich bei der Verteilung aber an gesetzliche Regelungen halten und dafür sorgen, dass die vorhandene Masse dementsprechend möglichst gerecht auf alle Gläubiger verteilt wird.

PZ: Das Thema hat inzwischen die Politik erreicht, es geht um staatliche Hilfe und vergünstigte Kredite. Wie ist Ihre Meinung zu möglichen Staatshilfen?

Hoos: Das Verfahren ist so besonders, weil es hier um die öffentliche Daseinsvorsorge geht. Teilweise fehlt Apotheken aktuell die Liquidität eines Monatsumsatzes. Das kann eine Apotheke schon in eine erhebliche Schieflage versetzen. Der Staat wird das sicher ernst nehmen. Ich würde mich natürlich freuen, wenn die betroffenen Apotheken Überbrückungskredite erhalten.

 

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