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Verzögerte Magenentleerung

Inkretinmimetika rechtzeitig vor OP absetzen

GLP-1-Rezeptoragonisten verzögern die Magenentleerung. Anwender, die operiert werden, haben daher häufig trotz vorheriger Nahrungskarenz noch etwas im Magen. Das erhöht das Komplikationsrisiko massiv.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 12.03.2024  14:00 Uhr

Eine verzögerte Magenentleerung zählt zum Wirkspektrum der GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) und trägt wohl auch zum antiadipösen Effekt der Arzneistoffe bei. Für Patienten, die operiert werden sollen, kann das zum Problem werden, denn sie sind häufig zum Operationstermin noch nicht nüchtern, obwohl sie den vorgeschriebenen Zeitraum davor gefastet haben. Das zeigt eine aktuelle Publikation im Fachjournal »JAMA Surgery«.

Forschende um Dr. Sudipta Sen von der University of Texas hatten bei 124 Patienten, die sich für eine geplante Operation in ihrer Klinik eingefunden hatten, per Ultraschall den Magen untersucht. Alle Probanden hatten zuvor die vorgeschriebenen Zeiten der Nahrungskarenz eingehalten und mindestens zwei Stunden keine Getränke, mindestens sechs Stunden keine leichte Mahlzeit sowie mindestens acht Stunden keine normale Mahlzeit zu sich genommen. Die Hälfte der Teilnehmenden war auf einen wöchentlich zu applizierenden GLP-1-RA eingestellt (Semaglutid, Dulaglutid oder auch der duale GLP-1-/GIP-RA Tirzepatid).

In dieser Gruppe fanden die Forschenden bei 35 von 62 Patienten (56 Prozent) Speisereste im Magen. In der Vergleichsgruppe ohne GLP-1-RA-Anwendung war das nur bei 12 von 62 Patienten (19 Prozent) der Fall. Dabei war es für das Risiko einer nicht vollständigen Magenentleerung unerheblich, ob Patienten unter GLP-1-RA das Medikament bereits eine Woche vor dem OP-Termin oder erst danach das letzte Mal angewendet hatten.

Bei einer Operation Speisereste im Magen zu haben, ist keine Bagatelle, denn es besteht die Gefahr, dass der Mageninhalt während der Vollnarkose in die Atemwege fließt. Eine mögliche Folge ist eine Lungenentzündung. Wie das »Deutsche Ärzteblatt« berichtet, endet eine solche Aspirationspneumonie in einem von fünf Fällen tödlich.

Da das Problem nicht erst seit Kurzem bekannt ist, hatte die US-amerikanische Fachgesellschaft American Society of Anesthesiologists bereits im Juni 2023 in einem Konsensuspapier empfohlen, GLP-1-RA mit wöchentlichem Anwendungsschema eine Woche vor geplanten Operationen zu pausieren. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen nun, dass das sogar noch zu kurz sein könnte. Solange nicht in weiteren Untersuchungen geklärt ist, wie lange die Anwendungspause sein muss, um bei einer Vollnarkose auf der sicheren Seite zu sein, ist diese Empfehlung aber wahrscheinlich ein guter Anhaltspunkt.

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