| Sven Siebenand |
| 09.04.2020 08:00 Uhr |
Wegen der Lungenerkrankung Covid-19 hat Indien, eines der größten Arzneimittel herstellenden Länder der Welt, den Export von mehreren Medikamenten und Wirkstoffen eingeschränkt. / Foto: Adobe Stock/zapp2photo
Am vergangenen Wochenende hatte Trump sich mit dem indischen Premierminister Narendra Modi über den Exportstopp von Wirkstoffen unterhalten. Teilweise wird er nun gelockert, zumindest was den Wirkstoff Hydroxychloroquin angeht. Es gebe aber weiter staatliche Beschränkungen.
Laut einem Sprecher des indischen Außenministeriums werde Hydroxychloroquin ausschließlich wieder exportiert in Nachbarländer, in denen es nur wenige Alternativen gibt, sowie in Länder und Regionen, die schwer vom SARS-CoV-2-Ausbruch betroffen sind. Wirkstoffhersteller in Indien bräuchten zukünftig eine Erlaubnis der Regierung, um Hydroxychloroquin zu exportieren.
Zum Hintergrund: Indien hat derzeit eine Kapazität zur Herstellung von 40 Tonnen Hydroxychloroquin pro Jahr. Pro Tablette sind 200 mg enthalten, sodass es sich um 200 Millionen Einzeldosen handelt. Laut einem Vertreter des indischen Wirkstoffhersteller-Verbandes kann das Land die Produktionskapazität in etwa zwei bis drei Monaten um circa 50 Prozent erhöhen. Wenn sich Hydroxychloroquin in den Studien zur Behandlung von Covid-19-Patienten als erfolgreich erweisen sollte, wäre es sicher von Vorteil, schnell und viel von dem Arzneistoff produzieren zu können.