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Sanacorp: Börsengang in Wien vorgestellt

07.10.1996  00:00 Uhr

-Wirtschaft & Handel

  Govi-Verlag

Sanacorp: Börsengang in Wien vorgestellt

  Nachdem die Vertreterversammlung am 28. September in Frankfurt dem Börsengang der Sanacorp AG und der damit verbundenen Kapitalerhöhung zugestimmt hatte, stellte der Vorstand der Sanacorp am 30. September in Wien die neue Unternehmensstrategie der internationalen Wirtschaftspresse vor.

Dr. Jürgen Brink, Vorsitzender des Vorstandes, begründete den Ort der Pressekonferenz mit der 27prozentigen Beteiligung der Sanacorp an der Herba Apotheker AG, dem mit 50 Prozent Marktanteil größten Pharmagroßhändler Österreichs. Wie die Sanacorp befindet sich auch die Herba mehrheitlich im Eigentum von Apothekern. Fast alle der rund 1000 öffentlichen Apotheken in Österreich werden von den sechs Betrieben der Herba beliefert. Beide Unternehmen sehen in der Beteiligung den Beginn einer strategischen Partnerschaft. Durch die entstehenden Synergieeffekte wollen Herba und Sanacorp, so Brink, Kostenvorteile und Rationalisierungspotentiale ausschöpfen. Synergien erwarten sich die beiden Unternehmen insbesondere aus der gemeinsamen Erstellung von EDV-Programmen und Logistikkonzepten.

Die geplante Kapitalerhöhung und der Börsengang sollen das notwendige Investitionpotential liefern, um die neuen Konzepte finanzieren zu können. Noch hält die Sanacorp eG 100 Prozent der Aktien der Sanacorp AG. Nach Abschluß des Börsenganges sollen 75 Prozent des gezeichneten Kapitals in Form vinkulierter Namensaktien von der Genossenschaft gehalten werden und 25 Prozent über Vorzugsaktien an der Frankfurter Wertpapierbörse plaziert sein. Zuvor wird das gezeichnete Kapital der Aktiengesellschaft um 15 Millionen DM auf 30 Millionen DM zu Lasten der Kapitalrücklage erhöht. Weitere 10 Millionen DM sollen in Form von Aktien über ein Bankenkonsortium an der Frankfurter Börse plaziert werden. Damit steigt das gezeichnete Kapital bei der Sanacorp AG auf 40 Millionen DM, das gesamte Eigenkapital auf über 200 Millionen DM.

Bei der vorgesehenen Aktiengattung handelt es sich um Vorzugsaktien, also um Aktien, die kein Stimmrecht haben, dafür aber mit einer höheren Dividende ausgestattet sind als die Stammaktien. Die Aktien werden einen Nennwert von je 5 DM haben, der Emissionspreis wird im sogenannten Bookbuilding-Verfahren festgestellt. Brink rechnet damit, daß der Preis nicht über 40 DM liegen wird. Der Börsengang wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte Oktober erfolgen. Durch den Emissionserlös sollen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Sanacorp Pharmahandel AG gestärkt werden. Brink rechnet bei dem Börsengang mit einem Erfolg, da der Gesundheitsmarkt nach wie vor ein Wachstumsmarkt sei, in den Anleger gerne investieren werden.

PZ-Artikel von Hartmut Morck, Wien    

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