Wirtschaft & Handel
Sanacorp: Börsengang in Wien
vorgestellt
Nachdem die Vertreterversammlung
am 28. September in Frankfurt dem Börsengang der
Sanacorp AG und der damit verbundenen Kapitalerhöhung
zugestimmt hatte, stellte der Vorstand der Sanacorp am
30. September in Wien die neue Unternehmensstrategie der
internationalen Wirtschaftspresse vor.
Dr. Jürgen Brink, Vorsitzender des Vorstandes,
begründete den Ort der Pressekonferenz mit der
27prozentigen Beteiligung der Sanacorp an der Herba
Apotheker AG, dem mit 50 Prozent Marktanteil größten
Pharmagroßhändler Österreichs. Wie die Sanacorp
befindet sich auch die Herba mehrheitlich im Eigentum von
Apothekern. Fast alle der rund 1000 öffentlichen
Apotheken in Österreich werden von den sechs Betrieben
der Herba beliefert. Beide Unternehmen sehen in der
Beteiligung den Beginn einer strategischen Partnerschaft.
Durch die entstehenden Synergieeffekte wollen Herba und
Sanacorp, so Brink, Kostenvorteile und
Rationalisierungspotentiale ausschöpfen. Synergien
erwarten sich die beiden Unternehmen insbesondere aus der
gemeinsamen Erstellung von EDV-Programmen und
Logistikkonzepten.
Die geplante Kapitalerhöhung und der Börsengang sollen
das notwendige Investitionpotential liefern, um die neuen
Konzepte finanzieren zu können. Noch hält die Sanacorp
eG 100 Prozent der Aktien der Sanacorp AG. Nach Abschluß
des Börsenganges sollen 75 Prozent des gezeichneten
Kapitals in Form vinkulierter Namensaktien von der
Genossenschaft gehalten werden und 25 Prozent über
Vorzugsaktien an der Frankfurter Wertpapierbörse
plaziert sein. Zuvor wird das gezeichnete Kapital der
Aktiengesellschaft um 15 Millionen DM auf 30 Millionen DM
zu Lasten der Kapitalrücklage erhöht. Weitere 10
Millionen DM sollen in Form von Aktien über ein
Bankenkonsortium an der Frankfurter Börse plaziert
werden. Damit steigt das gezeichnete Kapital bei der
Sanacorp AG auf 40 Millionen DM, das gesamte Eigenkapital
auf über 200 Millionen DM.
Bei der vorgesehenen Aktiengattung handelt es sich um
Vorzugsaktien, also um Aktien, die kein Stimmrecht haben,
dafür aber mit einer höheren Dividende ausgestattet
sind als die Stammaktien. Die Aktien werden einen
Nennwert von je 5 DM haben, der Emissionspreis wird im
sogenannten Bookbuilding-Verfahren festgestellt. Brink
rechnet damit, daß der Preis nicht über 40 DM liegen
wird. Der Börsengang wird voraussichtlich in der zweiten
Hälfte Oktober erfolgen. Durch den Emissionserlös
sollen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Sanacorp
Pharmahandel AG gestärkt werden. Brink rechnet bei dem
Börsengang mit einem Erfolg, da der Gesundheitsmarkt
nach wie vor ein Wachstumsmarkt sei, in den Anleger gerne
investieren werden.
PZ-Artikel von Hartmut Morck, Wien
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