Wirtschaft & Handel
Sanacorp spricht von
traumhaftem Geschäftsjahr
Einen Monat vor dem Börsengang
der Sanacorp AG konnte der Vorstandsvorsitzende Dr.
Jürgen Brink auf der Vertreterversammlung in Frankfurt
ein Rekordergebnis für das am 30. Juni abgelaufene
Geschäftsjahr 1995/96 präsentieren. Mit einem Umsatz
von 3,543 Milliarden DM und einem Bilanzgewinn von 31,2
Millionen DM war das vergangene Jahr das erfolgreichste
der Firmengeschichte.
Der Cash-flow betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 1,36 Prozent des Umsatzes, im Vorjahr lag
er bei 1,26 Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr werde
der Cash-flow zusammen mit dem Emissionserlös durch den
Börsengang einen ausreichenden Spielraum für die
zukünftige Expansion geben, erwartet der
Vorstandsvorsitzende. Neue Investitionen könnten somit
ohne höhere Kredite finanziert werden.
Die Sanacorp eG wies am 30. Juni ein Anlagevermögen von
194,3 Millionen DM aus. Der wesentliche Vermögenswert
der Genossenschaft ist die Beteiligung an der Sanacorp AG
in Höhe von 160 Millionen DM. Die Genossenschaft
erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
Jahresüberschuß von 14,8 Millionen DM. Die
Vertreterversammlung stimmte dem Vorschlag des Vorstandes
zu, 9,8 Millionen DM als Bardividende auszuschütten,
einstimmig zu. Durch die Gründung der AG ist die
Sanacorp eG seit dem 1. Juli 1995 eine
Holdinggesellschaft mit der Aufgabe, die operative
Aktiengesellschaft zu beherrschen.
Exakter Termin für Börsengang steht noch nicht fest
In der zweiten Oktoberhälfte wird die Sanacorp
25 Prozent des gezeichneten Kapitals in Form von
stimmrechtslosen Vorzugsaktien an die Börse bringen. Das
genaue Datum stehe noch nicht fest, so Brink, in jedem
Fall soll es aber vor dem für November geplanten
Emissionstermin der Telekomaktien liegen. Drei Viertel
des Aktienkapitals und 100 Prozent der Stimmen werden
weiterhin als vinkulierte Namensaktien von den
Genossenschaftlern gehalten. Ziel des Börsenganges sei
es, die Eigenkapitalbasis des Unternehmens nachhaltig zu
stärken, erläuterte der Sanacorp-Chef. Dadurch soll das
Unternehmen in die Lage versetzt werden, eine starke
Position in Deutschland und gegebenenfalls in Europa zu
halten.
Das Unternehmen wird 2 Millionen 5-DM-Aktien an die
Börse bringen. Der Preis soll unter 40 DM liegen. Als
Ausgleich für das fehlende Stimmrecht werden die
Vorzugsaktien eine höhere Dividende haben als die
Stammaktien. 32 Prozent der Vorzugsaktien sind für die
Sanacorp-Mitglieder reserviert. Diese können die
bevorrechtigte Zuteilung von 100 Aktien oder einem
Vielfachen davon beantragen, garantiert werde eine
Mindestzuteilung von 100 Stück.
Die Vertreterversamlung billigte einstimmig das Modell
für den Börsengang, wie es gemeinsam mit den beratenden
Banken entwickelt wurde. Danach wird das gezeichnete
Kapital vor der Börseneinführung von 15 Millionen DM
auf 30 Millionen DM erhöht. Die Kapitalerhöhung wird
aus der Kapitalrücklage entnommen, das Eigenkapital
bleibt davon unberührt. Durch die Ausgabe von 2
Millionen 5-DM-Aktien wird das gezeichnete Kapital um
weitere 10 Millionen DM auf 40 Millionen DM steigen. Das
bislang in der Satzung der Sanacorp AG genehmigte Kapital
von 7,5 Millionen DM wurde aufgehoben und ein neues
genehmigtes Kapital in Höhe von 20 Millionen DM
geschaffen.
PZ-Artikel von Daniel Rücker, Frankfurt
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